Nach dem Essen meldet sich die Sportuhr. Man ist noch nicht genug gelaufen, kann es aber noch schaffen.
In der Nähe gibt es ein Monument, das hatte Ute von einer Frau mit Hund erfahren. Wir nehmen das als Ziel für einen kleinen Abendspaziergang.
Unser Stellplatz liegt in einer Senke im Wald. Als wir da raus sind, sehen wir den Turm.
Ein paar Höhenmeter geht‘s noch recht steil bergauf, dann sind wir oben. Schottische Hügel im Abendlicht. Was für eine Aussicht.
Wir genießen die Landschaft, dann wird der Wind langsam kühl. Wir drehen uns um, und sehen eine leuchtend orange Scheibe über dem Horizont. Der Mond. Irres Schauspiel.
Den Rückweg absolvieren wir bei schwindendem Licht durch den Wald, tolle Stimmung mit knorrigen alten Bäumen.
Blick zurück aus dem düsteren Wald
Zurück am Bus ist auch die Uhr zufrieden mit dem Tag.
Auf der Autobahn gen Norden passiert nicht viel. Die endlosen Kornfelder sind größtenteils abgeerntet und wir kommen zäh voran. Es liegt wohl am Speed limit von 70 Meilen und stellenweise auch weniger.
Unser Ziel ist noch 90 Minuten entfernt als das Navi uns von der Autobahn lotst. Wir biegen ab und es wird ländlich.
Die Strecke ist recht hügelig und kurvig. Nach der Autobahn ist das eine willkommene Abwechslung. Nach ein paar km haben wir uns an die schmale Straße und den Gegenverkehr gewöhnt und entspannen etwas.
Dann kommen Warnschilder mit dem Text: Blind Summit. Die Hügel sind recht steil und dahinter fällt die Straße auch genauso steil wieder ab. Man sieht nicht was einem entgegenkommt, bevor es wie ein Männchen aus der Versenkung vor einem auftaucht, oder man selbst über die Kuppe geschanzt ist. Dann geht‘s auch direkt schnell bergab und es fühlt sich an wie Achterbahn. Erinnerungen an Fahrten zu den Großeltern in‘s Sauerland werden wach. Die absolvierte mein Vater gerne mit dem Porsche auf sehr ähnlichen Straßen 🤣
Leider schon zu
So kommen wir schnell und unterhaltsam voran bis sich auch schon das Ziel der Reise ankündigt. Am letzten Café in England gibt‘s leider keinen Kaffee und so sind wir kurz darauf schon an der Grenze.
Schottische Grenze
Unser Ziel ist ein idyllisches Plätzchen für die Nacht. Kaum angekommen steht schon die Suppe auf dem Herd und es wird gelöffelt. Achterbahn fahren macht hungrig.
Drüben werden wir ja wieder links fahren, Ute versucht schonmal sich drauf einzustimmen. Rechtslenken scheitert aber am fehlenden Lenkrad 😬
Der Kanal hält ruhiges Wasser für uns bereit, die Möve spekuliert auf Futter.
Nach nicht mal 2h kommen die inzwischen vertrauten weißen Felsen in Sicht und die Fähre parkt rückwärts im Hafen von Dover ein.
Wir fahren gleich weiter, bei Cambridge wollen wir eine Mittagspause einlegen.
Die Suche nach einem schönen Plätzchen gestaltet sich schwierig. Alle Feldwege sind nach 2 Metern mit Gattern versperrt und Parken ist verboten.
Endlich finden wir einen Parkplatz zu einem Naherholungsgebiet, die Einfahrtshöhe ist per Balken auf 2,10m begrenzt. Mit einem WoMo wären wir da angeschmiert gewesen, aber der Dicke passt durch😎
Nach der Vesper laufen wir eine Runde. Die Landschaft ist ziemlich ausgedörrt. Auf der Autobahn wird vor der aktuellen Hitzewelle gewarnt. Noch bis 14.8. bleibt es heiß.
Der Boden ist überall breit und tief aufgerissen, man muss aufpassen wo man hintritt. Sowas hab ich noch nicht gesehen.
In der Mittagshitze von 30 Grad belassen wir es bei einer kleinen Runde über eine Weide. Vor freilaufenden Rindern wird gewarnt. Die liegen allerdings im Schatten und bewegen nur die Ohren um die Fliegen abzuwehren.
Wir machen uns wieder auf den Weg, nach einer halben Stunde lässt sich die Mittagsmüdigkeit nicht mehr ignorieren. Wir halten an einem Diner und genehmigen uns einen Shake.
Raspberry für Ute, ich nehme einen Sticky Toffee. Schmeckt wie es klingt 😁
Um 6 klingeln unsere Wecker in Stereo. Der Tag kündigt sich mit Morgenrot über den Feldern der Französischen Küste an. Ute nutzt den frisch gewaschenen Bus als Spiegel.
Auf dem kurzen Weg zum Fährterminal tanken wir noch, auf der Insel wird es ca 40 ct teurer je Liter sagt der ADAC.
Bis wir in der Verladeschlange stehen sind unsere Pässe drei mal kontrolliert worden und der Bus wurde zwei mal auf versteckte Mitreisende durchsucht. Auch im Geschränk saß zum Glück keiner.
Kurz vor Dünkirchen finden wir ein nettes Plätzchen am Kanal, 20 Minuten bis zur Fähre und mitten in der Natur. In nullkommanix steht der Klapptisch in der Sonne und das Wasser kocht. Heute gibt‘s Spaghetti mit Pesto und dazu ein frisch aus Italien mitgebrachtes Bierra Moretti. Zu genießen in guter Gesellschaft, dafür ist gesorgt 😁
Bei unserem letzten Trip in Richtung Dünkirchen hatten wir mal neben der Autobahn ein merkwürdiges Objekt erspäht und die Stelle in der Karte markiert.
Als wir heute das Teil wieder sehen fahren wir spontan ab und fahren hin.
Hier hat man sich am Tetraeder in Bottrop bedient und eine begehbare Skulptur auf die Halde gestellt. Google routed mal wieder über gesperrte Strassen. Wir parken und machen uns zu Fuß auf in Richtung Gipfel.
Direttissima
Wenn es eine direkte Möglichkeit gibt, dann zieht mich das magisch an. Das bekamen schon die Kollegen beim Canyoning letzte Woche zu spüren 😬 Heute trifft es Ute. Steil bergan auf Schotterweg. Nachteil: steil, Vorteil: schnell.
Zum Glück weht ein kühler Wind, und der Fahrtwind durch das schnelle vorankommen hilft auch 😎
Saarpolygon
Aus der Mondlandschaft oben ragt die Skulptur wie ein Alien hervor. 28m hoch und bizarr geformt.
Wir gehen erstmal nach oben und suchen die Dose, klar dass da eine ist 😁
Top Aussicht
Auf dem Weg runter studieren wir die Struktur.
Die Polygone die ich so kenne, sind irgendwie anders, und vor allem zweidimensional. Betrachtet man dieses Teil allerdings aus verschiedenen Winkeln wird klar warum es so heißt. Poly heißt ja viel(seitig).
Die Skulptur zeigt sich tatsächlich sehr vielseitig. Ich bin sehr dafür hier ein Shooting zu inszenieren. Ute am Seil von der Brücke runter hängen, schönes Kleidchen an, sollte was hergeben. Ute ist nicht direkt begeistert. Wir arbeiten dran. Zunächst mal scheitert der Plan am fehlenden Kleid. Für die schottischen Highlands ist keins vorgesehen und ergo nicht an Bord 😵💫
Wir suchen uns noch ein Picknickplätzchen an der nahen Saar und futtern was. Heute müssen wir noch nach Dünkirchen, die Fähre fährt morgen früh. So können wir in aller Ruhe ohne Hetzte fahren und uns ein schönes Plätzchen vor dem Hafen suchen.
Diese Frage quält uns schon lange und nun ist es an der Zeit, das herausgefunden.
Wir starten gen Norden und werden vor Ort versuchen das herauszufinden.
Von Irland aus konnte man zwar rüberschauen, aber der Blickwinkel war ungünstig und wir konnten nicht unter die Röcke blicken.
Erster Stopp nach dem Bäcker ist die Tankstelle. 1€ investieren wir in den korrekten Luftdruck, wir müssen wohl noch von den Schotten lernen. Das kann man ja bestimmt auch irgendwie sparen.
Am Diesel können wir auch nicht sparen, aber das Thema ist ja ein Dauerthema ohne Aussicht auf Lösung. Immerhin sparen wir auf dem Weg. Wir fahren nach Dünkirchen statt Calais und sparen uns die 52€ Maut durch Frankreich😁