KATEGORIE / Rom 2018

Seggiano

Der Wind hat ordentlich gepfiffen heute Nacht aber die Bäume auf unserem Platz haben das meiste gut abgehalten.

Der Campingplatz in Castel del Piano ist wie auch die Betreiber etwas in die Jahre gekommen, aber sauber. Nur spülen muss ich mit eiskaltem Wasser.

Für heute ist Gewitter und Regen angesagt, aber es sieht nicht so übel aus und wir wandern los in Richtung Seggiano.

Die Toskana zeigt sich noch etwas unterkühlt aber schon sehr schön. Nur das Dunkle am Himmel macht uns etwas Sorgen. Kurz darauf beginnt es zu Hageln.

Aber wir sind ja vorbereitet. Regenhose an und Schirm über den Kopf und weiter geht’s.

Sonne wechselt sich mit Regen und Hagel ab, Hauptsache draussen und unterwegs. So erleben wir die Landschaft mehrdimensional. Die Skulptur am Castello unterwegs hat auch 2 Seiten:

Yin und Yang vereint in Stein. Grossartig.

Wir snacken etwas Obst am Pool, für’s Wasser ist es doch noch etwas früh:

und nehmen die letzten Höhenmeter bis zum Zielort in angriff. Der Anstieg ist knackig und das Mittagessen in der einzigen Taverne des Ortes wohlverdient. Dazu gönnen wir uns 1,2,3 Gläser vom Vino de Casa.

So gestärkt verzichten wir auf den im Rother Wanderführer vorgesehenen Bus zurück (der ausserdem nur 1 mal täglich fährt und seit 1h weg ist als wir mit der vorzüglichen Pasta fertig sind.) und machen uns immer noch etwas klamm auf den Rückweg.

Ein Blick auf zurück auf den Ort aus der Luft

und neue Perspektiven auf dem Rückweg:

so erreichen wir nach 25km und etwas über 1000hm wieder unseren Bus. Die Dusche fällt leider etwas knapp aus, das Wasser hat noch nicht ganz die Temperatur die zum Verweilen einlädt…

Zurück im Bus zaubert uns der Ecomat 2000 die etwas vermissten Wohlfühltemperaturen und wir bauen uns leckere Brote mit feinen Käsesorten.

Morgen fahren wir weiter und schauen was der Wanderführer noch zu bieten hat.

Saturnia

Nach der Pause am Meer drehen wir ab in’s Landesinnere. Es taucht ein Bergdorf auf, das ich einfach aus der Luft haben muss:

Kaum bin ich mit der Drohne in der Luft kommt ein Mechaniker angeflitzt und schwallt uns in ungebremsten italienisch zu. Ich verstehe nur Wortfetzen. Pericolo… Macchina… NO! Soviel ist recht schnell klar: Luftfahrzeuge sind hier nicht willkommen. Kein Problem, die Aufnahme ist schon lang im Kasten😎

Erstes Tagesziel ist ein Tipp von meinem Bruder: Die heißen Quellen von Saturnia. Auf der Anfahrt sind wir teilweise allein auf den Bergsträßchen unterwegs und glauben schon in Saturnia allein zu sein. Wir parken unseren Dicken und fragen uns wo der Kassenautomat ist, aber wir können hier tatsächlich für Umme parken. Das kommt uns nach Rom etwas spanisch vor. Wir steigen aus und schauen uns um. Es liegt etwas Schwefel in der Luft, aber die Wassertemperatur ist einladend. Allein sind wir natürlich nicht.

Wir nutzen den Bulli als mobile Umkleidekabine und stürzen uns in die Fluten:

37,5 Grad sind doch recht angenehm😎Auch hier muss nochmal die Drohne ran:

Ein toller Ort. Aus der Luft sehe ich dass man auch noch oberhalb des Wasserfalls baden kann (hoffentlich hat da keiner gepieselt denke ich mir). Als wir weiterfahren sehen wir, wo das Wasser her kommt. Direkt aus der Therme. Urks. Thermalabwasser also😬

Egal, Sinterbecken kannte ich bisher nur unter Tage und mit frischem 7 Grad kaltem Wasser. Da waren die 37.5 hier deutlich besser😎

Es geht tiefer in die Toskana, die sich noch recht herbstlich zeigt. Es beginnt zu regnen. Die Temperatur fällt auf 10 Grad. Wir erreichen das recht windige Castel del Piano. Ein ungefähr 80 Jähriges Betreiberpärchen begrüsst uns hocherfreut auf dem Campingplatz.

Wir ziehen dem Bus die Mütze auf und stimmen uns mit der Magnumflasche Lambrusco und Penne Bolognese an Pecorino auf eine windige Nacht ein. Noch bevor das Nudelwasser kocht, gibt es einen Sonnenuntergang vom Feinsten:

So kann die Nacht ruhig kommen…

Ausgeschlafen und auf den Weg gemacht

Rom hatten wir jetzt erstmal zur Genüge. Da wir gestern eine Münze (die Anzahl ist wichtig, aus den selben Gründen aus denen man sich als Pärchen vor den Bächle in Freiburg hüten sollte) im Trevi versenkt haben, kommen wir ja nochmal wieder.

Also schlafen wir heute mal aus und machen uns dann auf den Weg an’s Meer.

Wir nehmen noch Diesel (teurer als D)

und Lebensmittel (sieht leckerer aus als bei uns, kann aber auch dran liegen dass wir hungrig einkaufen waren) an Bord, dann heisst es Arrividerci Roma. Die 1,5L Flasche Lambrusco kommt natürlich auch mit, könnte ja sein dass es später nix mehr gibt.

Zur Mittagspause gibt es heute eine tolle Aussicht:

aber noch keinen Lambrusco, der muss bis heute Abend warten….

Ausgetrickst

In Rom gibt es ein Phänomen. Sobald man aus der Metro steigt, wird man von myriaden offizieller Touristeninformanten ungefragt mit Tipps versorgt, wo man vielleicht hin will und im nächsten Schritt wie man gegen Geld an den Schlangen vorbeikommt. Das passiert etwa alle 5 Meter. Wenn man aber einen kleinen Aufkleber trägt, der einen als Tourteilnehmer identifiziert, wird man deutlich weniger angesprochen.

Ergo dachten wir: lassen wir den Aufkleber der Colosseum Tour einfach dran und tricksen das System aus:

Das hat bedingt funktioniert. Wir wurden etwas weniger angesprochen, aber man teilte uns ungefragt mit wo wir grad hinwollen und wo unsere Tour gerade ist. Naja.. Ignorieren und bloss nicht reagieren ist wohl das einzige was hilft.

Mehr Glück hatten wir mit den Schweizer Garden. Diesmal lief es wie am Schnürchen und wir konnten die Garde von hinten ablichten:

Auf ging es über heiligen Boden zum Friedhof der Deutschen, der ausserhalb des Vatikan liegt, aber nur über den Vatikan erreichbar ist.

Die angeschlossene Kirche ist vielleicht etwas morbide

aber am sonsten ruht es sich hier augenscheinlich recht idyllisch.

Wieder mal ein sehenswerter Ort, den wir ohne den dort platzierten Cache nicht aufgesucht hätten.

Das nächste Ziel war die spanische Treppe. Auf dem Weg wanderten wir noch durch den ein oder anderen Luxustempel, (Zu den über 1000 sakralen Tempeln bietet Rom natürlich auch eine erhebliche Anzahl „weltlicher“ Tempel) die angebotenen Artikel passten jedoch entweder nicht, oder waren „leicht“ überteuert. Inzwischen haben wir aber das Zucken im Griff sobald wir den Preis sehen, so dass wir nicht gleich wieder rausfliegen aus den edlen Tempeln des Mammons😁

Bevor es jedoch zur Treppe ging, war erstmal ein wenig Dolce Vita angebracht.

Am Tisch nebenan an ein Pärchen aus Karlsruhe, was aber erst herauskam als der Kellner beim kassieren feststellte: selbe Karte. Tatsache: 2 x Sparkasse Karlsruhe. Kleine Welt.

Spanische Treppe,

Trevi Brunnen, und der ein oder andere Tourist. Ging aber noch. Zur Hochsaison sind die Plätzchen wohl eher nicht zu empfehlen…

Obelisk,

Palazzo Protzo😜

Ewige 🔥

Aussicht

Möwenkämpfchen mit

Sieges-Schrei

Romulus&Remus und wir hatten immer noch nicht genug. Es hat etwas Überzeugungsarbeit gekostet, sich aber gelohnt. St. Paul vor den Mauern zur Messe mit Chor:

In so einer Kirche kann die Show auch Ungläubige durchaus fesseln. Hat schon was.

Jetzt aber schnell: Metro – Campingplatz – Restaurant am Platz: Menü mit 5 Gängen und Caffeé, 18€, Superlecker, hätten wir das mal eher probiert.

Am Ende vom Tag: 29421 Schritte und 24,44km auf der Uhr. Puh.

Wir vs. Schweizer Garde

Auch heute hatten wir kein Glück. Wir waren extra früh aufgestanden um an der Garde vorbei auf den Campo Santo Teutonico zu kommen, (gestern waren wir eine halbe Stunde zu spät, vorgestern viel zu spät) aber diesmal standen uns die Karabinieri im Weg, weil irgend jemand wichtiges eine Audienz abhielt heute Vormittag. Immerhin haben wir es durch den ersten Verteidigungsring geschafft und konnten zusehen wie es aussieht wenn Papa Franziskus wie ein Popstar gefeiert wird:

Schon irgendwie ungewöhnlich.

Nun denn, für unser Seelenheil ist gesorgt und wir machen uns auf das alte Rom zu erkunden.

Für schlanke 35€ pro Nase kommen wir an der Schlange vorbei und bekommen noch eine recht mittelmäßige Führung in schlechtem Deutsch dazu. Aber das Colosseum beeindruckt auch so.

Inclusive ist noch das Forum Romanum und der Palatin, zum Glück diesmal mit einem tollen Guide. Sehr lebendig und fesselnd erleben wir einen Schnellkurs in Geschichte, definitiv ein Mehrwert und die beste Führung bis jetzt.

Wir sind ziemlich platt und machen uns auf dem Weg zu einem vorab gelösten Ratehaken. Unterwegs verknüpfen wir den Urlaub mit dem letzten:

So gestärkt geht es per Pedes zu St. Paul vor den Mauern, jedenfalls dachten wir das relativ sicher, aber wie sich gerade herausstellt war es die Lateranbasilika. Bei über 1000 Kirchen in Rom kann man schnell den Überblick verlieren…

Am Eingang stellen wir fest, dass Pinguine auch nur Menschen sind. Selfietime an der heiligen Pforte:

Im Inneren sieht man, dass auch die Kirche mit der Zeit geht. Man „zündet“ jetzt elektrische Kerzen an. Das hat den Vorteil dass die unbezahlbaren Kunstwerke nicht verrußen.

Jetzt sind wir reif für italienische Leckereien, serviert von jemandem, der mich vermuten lässt dass ich nicht der einzige Italienreisende in der Familie bin.

Über einen weiteren Cache erwandern wir uns noch die Caracalla Therme, die wir bisher immer in Baden-Baden verorteten,

bevor es dann an der Pyramide vorbei in die Metro und zurück zum Bus geht.

Das war mal wieder ein ereignisreicher Tag, den wir bei einem Lambrusco ausklingen lassen.

Morgen sind die Harlekine aber endlich fällig!

Vatikan

zuerst mal die Menschenschlangen, die es natürlich auch heute wieder gab:

Die Schlange für den Petersdom ist am kompletten Bildhorizont zu erkennen, aber geht nach rechts und links über das Bild heraus. Es dauert wohl etwa 3h. Im Sommer sicher ein ganz spezielles Vergnügen.

Wir absolvieren den Whereigo erfolgreich und scheitern am Final. Frust am Morgen.

Ein Eis hilft:

und gutgelaunt nehmen wir die Tour durch die Vatikanischen Museen, Sixtinische Kapelle und Petersdom in Angriff.

Das gestern noch so abweisende Tor öffnet sich uns heute dank Führung extrem schnell und vorbei an der Schlange gelangen wir in die vatikanischen Gärten.

Kunst mit 2000 Jahren zwischen der Entstehung stehen sich hier gegenüber:

zum Glück ist unsere Führerin Kunsthistorikerin.

Was die Popen vergangener Zeiten hier gehortet haben ist schon gewaltig. Die Sünden von denen sich unsere Vorfahren freigekauft haben waren das offenbar auch.

Die Sixtinische Kapelle ist beeindruckend, immer wieder entdeckt man neue Details Was aber wirklich unangenehm auffällt: es ist unglaublich wie vielen es unmöglich ist mal für 15 Minuten die Klappe zu halten. Nach Lautsprecherdurchsagen (Silentio/Silence please) ist es für 5 Sekunden etwas leiser, bevor munter weiter drauflosgeplappert wird. Auch auf das Fotografierverbot muss immer wieder laut hingewiesen werden.

Der Petersdom dagegen bringt viele dann doch zum Schweigen. Das Monument ist äusserst effektiv im einflößen von Ehrfurcht.

Nach der Tour sind wir platt, stürmen aber trotzdem noch die Engelsburg. Das Cafe darin mit schöner Aussicht kommt sehr gelegen.

Zum Schluss gibt es von Oben noch den Blick über die Stadt:

und einen weiteren DNF bei einem D2T1.5 mit Spoilerbild. Frust zum Abend. Dann lieber doch eine Pizza in der Seitenstrasse gar nicht mal so gut aber der Rosé richtet es.

Morgen versuchen wir mal an diesen Herren vorbeizukommen:

Rom

vom Campingplatz aus geht es in etwas abenteuerlicher Art und Weise zur Haltestelle. Die Strecke ist kurz, bietet aber Verhältnisse die Dehli in kaum etwas nachstehen.

Die Metro bringt uns in 30 Minuten bis kurz vor das Herz des Katholizismus. Diese Mauern sind schon beeindruckend.

Wir verzweifeln an 2 Earth Caches und einem Whereigo und retten die Laune durch einen Fund bei der einzigen Bahnverbindung in den Vatikan:

Die Herren dort scheinen die Türen lieber etwas stärker auszulegen😬 und fest zu verschliessen.

An jeder Ecke stehen Monumente, aber auch kopflose Gestalten gibt es zu Bewundern.

Durch all das Gewusel bewegt sich der Römer in Klein- uns Kleinstwagen. Diese sind allerdings gerne bis zur Unkenntlichkeit aufgemotzt. Getankt wird praktisch am Strassenrand, wo die Italienerin beweist, dass man auch auf dem Roller nicht auf Mode verzichten muss und Kopfsteinpflaster absolut kein Grund ist auf Stilettos zu verzichten.

An anderen Stellen sieht man aber auch dass nicht an jeder Ecke Wert auf Optik gelegt wird.

Den Abend lassen wir bewährt bei einer Flasche Lambrusco ausklingen

Für Morgen steht eine geführte Tour an, der wohl einzige Weg vorbei an unglaublichen Warteschlangen. Wir sind gespannt was es zu sehen gibt, wenn Menschen dafür stundenlang anstehen. Solche Warteschlangen habe ich noch nirgends gesehen. Komplett irre. Bei dem Anblick hab ich glatt vergessen zu Fotografieren.

Alle Wege …

sagt man, führen nach Rom. Unserer startet heute früh nach einem Blümchenkaffee den wir doch noch lieber im Bus einnehmen, es ist doch noch recht frisch draußen.

Gute 400km fahren wir heute. Es läuft super. Bis mir im Aussenspiegel wieder mal die Klappe vom Stromanschluss winkt. Ich vergesse es jedesmal, die Klappe einzuhaken. Kurz rechts ran, dann kann es weitergehen. Rechts und links merken wir uns schon 2 Orte für die Rückreise, die auf einem Felsen in der toskanischen Landschaft thronen.

Gegen 13:00 erreichen wir unseren Campingplatz. 18 Grad und Sonne. Jetzt stürzen wir uns in die Stadt.

On the Road again….

Den Winter über hat unser Dicker fast nur in der Garage gestanden, der Besuch der CMT hat die Vorfreude auf die Saison ins unermessliche gesteigert, so dass wir im Februar ein Wochenende in der Pfalz verbringen und feststellen, dass es doch noch ganz schön kalt wird in der Nacht. Entsprechend nutzen wir die Osterferien um dem Frühling etwas entgegenzukommen und starten in Richtung Rom. 600km schaffen wir staufrei

und landen in Modena. Ein schöner Stellplatz und wir sparen den ersten Euro mit unserer CKE Karte.

15 Minuten Beine vertreten, schon stehen wir vor der nächsten Pizza. Eine Flasche Lambrusco später sind wir bettfertig.


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