KATEGORIE / Norwegen 2021

Helle Camping

Unterwegs überlegen wir wie es nun weitergeht. Auf lange Autofahrt haben wir beide keine Lust, also beschließen wir jetzt nicht mehr weit nach Norden zu fahren und erstmal mindestens einen Tag Bewegung einzuschieben.

Als Kristiansand in Sicht kommt steht der Plan. Helle ist nur noch knapp 2h entfernt und wir haben da einen Klettersteig, der seit dem letzten Besuch 2016 auf uns wartet.

An der Grenze wird nochmal das Zertifikat kontrolliert. Offenbar trauen die Norweger den Dänen da nicht. Im Land angekommen ist dafür anscheinend Covid kein Thema. Als wir im ersten Supermarkt noch einkaufen, trägt keiner eine Maske. Daran müssen wir uns erst noch gewöhnen.

Direkt hinter Kristiansand kommt noch etwas Industrie, dann sind wir mitten drin im fantastischen Berg und Wasserland und das bei Sonnenschein. 2016 wurden wir mit Temperatursturz und Regen begrüßt, heute sind wir allerdings herzlich willkommen!

Auch Apple weiß um die Schönheit Norwegens und schickt den Bilderdienst.

Sind wir bald mit unserem Bus in Apple Maps?

Ich stelle fest, dass ich diese Landschaft sehr vermisst habe und freue mich auf spannende Erlebnisse.

In Helle angekommen finden wir erstmal ein schönes Fleckchen und danach die Rezeption. Damit hatten wir uns letztesmal schon schwergetan😁

Das ist die Wand mit dem Klettersteig. Der Betreiber ist sich sicher dass Ute da raufkommt, ich denke da hat er recht. Jetzt muss nur noch Ute davon überzeugt werden 😎

Fährenwahl

Am Hafen wird neben Personalausweis auch das Impfzertifikat geprüft. Wir bekommen zwei Anhänger für den Rückspiegel: Einer für den Zielhafen Kristiansand, und einer für gültige COVID-Zertifikate.

So gerüstet gelangen wir problemlos auf die Fähre. Nach der stürmischen Nacht hatten wir schon eine unruhige Fahrt erwartet aber das erweist sich als unbegründet. Die guten 3h mit ColorLine (Dass Fjordline eine Stunde schneller ist haben wir zu spät erkannt) verbringen wir auf dem Deck am Heck in der Sonne und an der frischen Luft. Etwas Cola und Chips aus dem Duty Free Shop bekämpfen das kleine Loch im Magen, es ist mittlerweile schon Mittag geworden.

Die schnellere Katamaranfähre, so vermuten wir, hat warscheinlich kein so großes Deck, jedenfalls war das auf dem Modell dass nach Irland fährt so. Insofern ist die Stunde mehr an Überfahrt in Corona Zeiten warscheinlich gut investiert.

Frühstück im Wind

Um 8 klingelt der Wecker, so gegen 11 sollten wir an der Fähre sein. Wir drehen uns nochmal um. Um halb 9 bauen wir wieder den Bus um und machen das Frühstück.

Draußen pfeift der Wind, das Meer ist deutlich unruhiger als gestern Abend.

Sand im Müsli mögen wir beide nicht, und so bleiben wir im Bus, aber immerhin mit dem aus dem Reisekatalog bekannten „seitlichen Meerblick“ und offener Tür. Die knirscht jetzt hörbar.

Wir machen uns auf den Weg zum Hafen. Eine halbe Stunde fahren wir durch einen wirklich schönen Teil von Dänemark. Beim letzten Mal sind wir auf dem Rückweg nach der Fähre zu weit nach Süden gefahren. Das hatte uns gar nicht gefallen, aber hier kann man durchaus für den Rückweg noch einen Stopp einplanen. Mal sehen, planen tun wir im Moment eher nicht, wir fahren einfach drauflos und schauen mal was sich am Wegesrand so anbietet😁

Stockwerkswechsel

Nach dem Abendessen schauen wir noch etwas auf‘s Meer, dann klappen wir das Dach auf und machen das Bett für die Nacht bereit. Direkt steigt die Lautstärke als der Wind anfängt mit dem Dachzelt zu spielen.

Es flattert schon deutlich und der Bus wird immer mal wieder geschüttelt, aber wir hatten schon schlimmeres. Um etwa 3 Uhr gibt Ute auf, sie macht bei dem stärker werdenden Wind kein Auge zu. Wir ziehen um in‘s Untergeschoss.

Einmal alles umräumen, Bank vor, Lehne zurück, Dach zu und es herrscht Ruhe. Den Rest der Nacht schlafen wir beide.

Nudeln am Meer

Ute hat uns für die Nacht vor der Fähre einen Platz am Strand ausgesucht. Ein gewisser Volker14 hat den Platz grad heute bewertet und schreibt dass er „noch“ alleine ist. Wir fürchten dass der Platz voll ist bis wir da sind.

Die Sorge ist unbegründet. Nur ein Auto mit Dachzelt steht auf dem Platz und wir sagen Volker Hallo. Er ist auch auf dem Weg nach Norwegen. Wir tauschen kurz die Reiseziele aus und quatschten etwas, dann noch kurz runter zum Meer.

Als der Magen vernehmlich nach einer Füllung verlangt, setzen wir schnell das Nudelwasser auf und 9 Minuten später gibt es Spaghetti con Vista.

Nebenan kämpft Volker mit seinem Dachzelt und der Mini Drohne. Wir genießen Pasta und Wein. Mal schauen ob es uns gleich das Aufstelldach wegpustet 😬

Die Nacht kann kommen, hier lässt es sich aushalten 😁

MTB Trailcenter auf dänisch

Während unserer Lofotentour haben wir ja schmerzhaft gelernt dass man tunlichst nicht nur Kilometer fressen sollte, sondern auch zwischendurch mal irgendwo ankommen muss.

So haben wir uns noch einen zweiten alten Cache rausgesucht, nah an der Strecke und mit einem knappen Kilometer zum hinwandern.

Auf der Karte sah das Gelände merkwürdig aus, mit sehr verschlungenen und viel zu dichten Wegen. Ich erwartete eine Moorlandschaft oder was Ähnliches.

Wir fanden uns in der dänischen Version eines Mountainbike Trailcenters wieder. Reichlich schön angelegte kurvige Singletrails schlängeln sich durch ein Waldgebiet und alle paar Sekunden zischt ein sportlich gekleideter Däne auf einem MTB vom Feinsten vorbei.

Nun sind die Erhebungen in Dänemark bekanntermaßen eher nicht so imposant. Das ist hier auch der Fall. Die vollgefederten Bikes und ihre sportlichen Fahrer wirken angesichts der Höhendofferenz von etwa 30m etwas overdressed und overequipped.

Vorsicht Biker kreuzen!

Wir schaffen es ohne Zusammenstoß bis zum Cache und genießen den Spaziergang an der Luft die schon langsam nach Meer zu duften beginnt.

„Bergab“ immer ein Auge nach hinten haben, ob da ein Bike angeschossen kommt, so erreichen wir wohlbehalten den Bus und nehmen die letzten 40 Minuten bis zum Stand in Angriff.

Von Sägezähnen und Hochspannung

Heute Morgen fuhr Ute auf der Rückbank mit und meinte dass das da ziemlich laut ist und wummert. Kurz vor Hamburg ist der Tank leer, Stau und ein Reifendienst beheimatet. Einen alten Geocache gibt es auch noch und so fahren wir ab, am Stau vorbei zum Reifendienst. Der nette Mitarbeiter schaut sich das an und diagnostiziert einen Sägezahn. Der Reifen ist ungleichmäßig abgefahren und weist ein Sägezahnprofil auf der Lauffläche auf. Das ist laut und wummert, macht aber sonst nichts. Wir fahren beruhigt zur Tanke und freuen uns über einen recht guten Verbrauch von 7,45L/100km. Bevor es wieder auf die Autobahn geht, besuchen wir noch den alten Cache von 2003. Da steigen grad Bauarbeiter aus ihrem Bus, schmeißen sich in Sicherheitsweste, setzen den Helm auf und schlendern genau da hin wo wir suchen wollen. Prima. Nach 5 Minuten ziehen sie weiter und wir schlagen schnell zu😁

Hinweis: IP54

Das Döschen ist direkt vor einer Trafostation versteckt und trägt passend dazu seinen Namen: Hochspannung😁 Dann geht‘s weiter und Ute freut sich über den Blick auf den Hamburger Hafen.

Auf an‘s Meer

Der Tag startet früh. Das bietet die Möglichkeit den Garten im ersten Sonnenlicht zu genießen.

Wir bringen Mechthild nach Unna und stärken uns für die anstehenden 800km beim ersten Bäcker den Google empfiehlt. Die Empfehlung ist super. Total freundlicher Service und sehr leckere Backwaren die uns nach Wunsch belegt werden.

Die Auswahl ist riesig. Ich entscheide mich für ein Croissant mit Käse. Das ist aber nicht präzise genug. Käse-Croissant oder normales Croissant mit Käse belegt? Ich nehm das Käse-Croissant mit Käse belegt. Sicher ist sicher😁

Nächster Stopp ist der Edeka. Wir müssen noch ein paar Sachen einkaufen und starten mit einer typischen Begleiterscheinung einer jeden Bulli-Urlaubsreise. Nutzung von Supermarkt-WC‘s 🙄.

So erleichtert starten wir vom Supermarktparkplatz in das nächste Norwegen- Abenteuer. Der Bus ist voll mit Futter, Wanderschuhen, Kameras, Drohnen, Kletter-Ausrüstung und jede Menge anderem Zeug. Mal sehen was wir vergessen haben😬

Wo ist offen?

Nachdem wir die letzten Jahre gerne in Irland geurlaubt hatten und es letztes Jahr leider virusbedingt nicht ging, wären wir dieses Jahr gerne mal wieder hingefahren.

Entsprechend verfolgten wir die Öffnungsschritte der Nachbarländer in gespannter Erwartung. Großbritannien öffnete rechtzeitig für einen Transit, aber Irland selbst nicht.

3 Wochen vor unserem Urlaub öffnete dann Norwegen, und da wollte ich ja schon nochmal hin. Also war direkt klar, das wird das Ziel in 2021. Im Bekanntenkreis gab es auch ein paar Norwegen Urlauber die schonmal die Lage checkten und deren WhatsApp Status wir gespannt verfolgten.

Die Einreiseregeln sind einigermaßen unverständlich formuliert, aber es ist für Geimpfte wohl mit digitalem Impfzertifikat mit einer problemlosen Einreise zu rechnen. Diese Lesart bestätigte auch die Vorhut aus dem Bekanntenkreis.

Das erste Urlaubswochenende verbringe ich in Österreich beim Canyoning, aber am Montag starten wir nach Norden. Kaum auf der Autobahn fängt es gleich mal an zu regnen.

Zum Abend kommt aber noch die Sonne raus als wir das erste Etappenziel des Elternhauses erreichen. Eine Runde durch den Garten, die IT auf den aktuellen Stand bringen und dann gibt‘s leckeres Essen. Bei Der Mutter hat es noch immer am Besten geschmeckt 😋


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