KATEGORIE / Irland 2019

Ein Hafen für die Nacht

Für morgen steht eine längere Wanderung an und so suchen wir einen Platz in der Nähe um morgens schnell am Start sein zu können.

Park4Night führt uns sicher in einen Hafen in einem verschlafenen Nest in der Nähe von Teelin. Direkt an der Kaimauer

ist ein Platz für uns frei und wir machen es uns gemütlich.

Da es für das Abendessen noch etwas früh ist, entspannen wir noch etwas, geniessen die Aussicht und lesen.

Dann wird der Grill angeworfen und das gute irische Pfeffersteak kommt auf den Selbigen.

Als der Grill grade anfängt zu bruzzeln kommt noch ein PKW mit einem Angler und 3 Zuschauern der sein Glück im Hafenbecken versucht, mich dann nach einem passenden Stück Blei fragt womit ich leider nicht aushelfen kann. Kurz darauf sind wir wieder alleine und verbringen eine sehr ruhige Nacht, getrübt nur durch die vage Befürchtung dass die Fischereiflotte früh morgens einlaufen könnte und uns unsanft wecken könnte. Zum Glück hat das Nest wohl kein Flotte auf See und wir können ungestört schlafen.

Malin Head

Nach einer windigen, aber gut bewachten Nacht frühstücken wir mit Meerblick und nehmen dann die Fähre zurück nach Irland.

Weiter geht es über Land zum Malin Head, Irlands nördlichstem Punkt.

Der erste Regen den wir in Irland abkriegen, wäscht endlich den Sand von der Scheibe und am Ziel ist es auch schon wieder trocken.

Eine kleine Wanderung führt an der zerklüfteten Küste entlang zum Devil’s Hole, das wir aber nicht finden oder erkennen.

Jedenfalls sieht die Kliffkante ganz vorn schon wieder sehr nach den Lofoten aus. Ein Klein Norwegen Moment schon wieder.

Zurück am Aussichtspunkt loggen wir noch Irlands nördlichsten Virtual Cache an einer Landmarke aus dem 2. Weltkrieg. Mit dem Schriftzug wurde den Piloten geholfen sich zu orientieren.

Dann folgen wir einem Geheimtipp von Google und besuchen Irlands nördlichstes mobiles Café.

Abschaum und Bösewichte willkommen, leider keine Droiden. Passt. Natürlich ist hier mal wieder ein Drehort, diesmal von Starwars.

Wir nehmen noch eine von Irlands nördlichsten Servietten und bewundern Irlands nördlichsten Teebeutelabfalleimer, dann setzen wir uns in’s Freiluftcafé und verpassen uns Irlands nördlichsten Zuckerschock. Boah sind die Teilchen hier süß!

Giganten

Den letzten Stellplatz in erster Reihe ergatterte ein T1. Wir wissen ja inzwischen was das bedeutet. Lautes Türenratschen und nächtliche Geräusche. Tatsächlich Schnarcht es aus der Richtung durchdringend. Das Meer kann es nur gerade so übertönen, wir schlafen gut.

Nach dem Frühstück fahren wir in Richtung Bushmills, und finden an der Jugendherberge einen kostenlosen Parkplatz. Von da wandern wir los, immer der Küste entlang.

Traumstrand, ganz ohne Quallen. Wir haben natürlich keine Badehose dabei…

Ein angenehmer Wind sorgt für Kühlung, obwohl auch hier heute der heisseste Tag ist, ist das Wetter perfekt zum Wandern.

Zunächst auf den Wasserlinie entlang durch einen Torbogen, den Ute für uns aufhält.

Dann geht es hoch auf die Klippenkante mit tollen Ausblicken.

Auch Wasserfälle gibt es natürlich in irisch Norwegen.

Wieder ärgere ich mich über die fehlende Badehose.

Die Sonne sticht inzwischen deutlich, so dass ich die Kappe 🧢 aufziehe, der ablandige Wind kühlt weiter und frischt deutlich auf. Stellenweise haben wir den Eindruck er will uns über die Kante pusten.

Da unten ist zwar schön aber so eilig haben wir es nicht.

Wir wählen die sanfte Variante und steigen die Treppe zum Giant’s Causeway herab. Kaum sind wir unter der Klippenkante, fehlt der Wind komplett. Die Luft steht und die Sonne sticht. Backofen.

Auf dem Abstieg noch schnell die Orgel mitnehmen:

Und es sich auf Finn’s Stiefel bequem machen:

nochmal eine Totale der Orgel per Drohne:

Dann kommen wir zum Highlight: Giant’s Causeway. 40.000 Basaltsäulen in geometrischen Grundformen.

Ute ist enttäuscht, sie hatte es sich viel größer vorgestellt, ich hab ein Problem mit den Tourimassen, wie will man da gescheite Foto’s machen?

Wir machen das Beste draus und dieses kurz.

Dann nix wie raus aus dem Backofen. Mit dem Bus wollen wir zurück zu unserem eigenen Bus, aber nicht alle Busfahrer sind freundlich. Man nimmt hier nur Cash und nur in Pfund. Wir müssen laufen.

Zum Glück nehmen uns zwei Wohnmobilisten aus Mexico und ein älterer Ire mit, so dass wir doch nicht laufen müssen. 14km die Küste lang waren schön, aber auch genug.

Wir wollen noch etwas weiterfahren, ein Strand unterhalb von einem Game of Thrones Drehort ist zum Parken freigegeben, sagt uns aber nicht so recht zu. Wir fahren weiter und landen an einem Picknickplatz mit toller Aussicht und Hochsicherheitsgefängnis im Hinterland. Eine von deren Überwachungskameras wachte heute Nacht über uns. Ein gutes Gefühl. 100 Yards weiter ist eine Bar. Ein anderer Gast erklärt uns: You’ll get the Point soon. Aha. Er schiebt nach: Das hier ist die Point Bar😎 Er ist Schotte. Die können auch englischen Humor😁

Nordwärts

Der Dicke is völlig versandet, es wird Zeit weiterzureisen. Wir frühstücken nochmal am Stand, dann brechen wir auf.

Im Supermarkt von Bettystown kaufen wir zum Abschied noch zwei belegte Baguette als Snack für Mittags.

Belfast lassen wir rechts liegen, da waren wir im Frühjahr schon.

Unterwegs begegnet uns ein sportlich gekleideter Radfahrer auf einem altertümlichen Drahtesel.

Dann fahren wir zufällig an der nächsten Sehenswürdigkeit vorbei. Ute erkennt sie sofort und parkt am Strassenrand, was selbstverständlich verboten ist aber jeder macht. Wir schlendern die mystisch verwachsene Strasse entlang. Die Kulisse ist perfekt, nur die anderen Touristen stören.

Man kann hier eine Dark Experience buchen, so lange wollen wir aber nicht warten und sind fast am Bus, als die Polizei vorbeifährt. Grad rechtzeitig fahren wir ab und ersparen uns einen Strafzettel. 🐷 gehabt!

Nach 5h Fahrerei wollen wir noch etwas wandern und suchen einen Campingplatz in der Nähe vom Fair Head aus. Wir sind früh genug da um noch einen Platz in der ersten Reihe zu bekommen. Traumhafte Aussicht auf die Irische See und das Mull of Kentyre.

Jetzt sind erstmal die Baguettes dran, die hier Rolls heissen. Lecker sind sie allemal.

Frisch gestärkt starten wir in Richtung Fair Head Aussichtspunkt. Leider geht es zunächst ein paar Kilometer an der Strasse lang, was nicht besonders schön ist. Wir kommen trotzdem heile an, und können dann einen Wanderweg direkt an der Klippenkante geniessen.

Irland braucht sich gegenüber Norwegen absolut nicht zu verstecken! Für alles gibt es eine Entsprechung. Preikestoelen:

Kjeragbolten:

Und Klippenspringen geht auch:

Die Kulisse ist sogar so grossartig, dass Game of Thrones hier eine Schlüsselszene gedreht hat wie wir von zwei Wanderern erfahren.

Auf dem Rückweg sehen wir sogar Artischocken und bekommen Hunger.

Neben uns hält ein Kleinwagen. Der Fahrer fragt uns etwas, wir verstehen kein Wort. Auch die Wiederholung wird nicht verständlicher. Wir raten mal. Will er uns etwa mitnehmen? Bingo. Unterwegs wird er verständlicher. Er ist der Sohn vom Farmer hier und will zum Training. Hurling ist eine Nationalsportart. Der Weg zurück ist deswegen so blöd an der Strasse lang weil der andere Farmer keine Leute auf seinem Land duldet, sonst könnte man schön an der Küste gehen. Der ist kein netter Mensch, aber alle anderen Iren sind super, versichert uns unsere Mitfahrgelegenheit. Das passt zu unserer Erfahrung bisher.

Zum Glück ist in Irland ein Pub nie weit und so gibt es erstmal ein schönes kühles Ale und einen noch kühleren Cider. Leider ist das Gas alle und die Küche kalt.

Zurück am Bus muss eine Dose von Metzger Pfeil’s Bolognese dran glauben, die wir an Spaghetti mit einer Flasche Rose geniessen. Bolognese, Rose und diese Aussicht…

was will man mehr?

Ein Tag am Strand

Der ganze Strand ist als Parkplatz freigegeben, entsprechend füllt es sich Morgends zusehends.

Wir lassen den Dicken im Trubel allein und wandern den Strand lang.

Eine halbe Stunde entfernt liegt eine Flussmündung und dahinter an Land der Maidens Tower aus dem 16. Jahrhundert der die heimkommenden Seefahrer sicher in die Mündung geleiten sollte.

Weiter geht es in Ermangelung einer Brücke über den Fluss nicht.

Auf einer Tafel werden die diversen Quallen aufgezählt die hier vorkommen. Es gibt ziemlich viele und auch einige unangenehme darunter.

Zurück in Bettystown gibt es Fish&Chips, natürlich mit Vinegar, mushed Peas, Red Ale und Cider😋

Dann lesen wir noch etwas und überlegen wo es morgen hingeht. Gegen 22 Uhr wird es langsam wieder leer am Strand und wir freuen uns auf eine weitere ruhige Nacht direkt am Meer.

Wilder Ritt

Auf der Fähre gibt’s frisch gezapftes Stout. Lecker.

Wir bewundern den Jet Antrieb und dann geht’s los.

Erst wird beschleunigt, dann wird die See ungemütlich. Ich frage Ute ob sie die Handbremse fest angezogen hat. Sie glaubt ja😱

Die Katamaranfähre jagt über die Wellen und mehr als einmal fühlt es sich eher nach Rodeo an, ich sehe im Geiste den Dicken durch das Autodeck rollen. So eine Schaukelei hatten wir noch nie bisher. Im Gegensatz zu einigen Mitreisenden behalten wir das Stout. Essen lassen wir lieber sein.

Als wir wieder festen Boden unter den Reifen haben, finden wir raus warum es vorhin quer durch London ging als die Navi die mautpflichtige M50 durch Dublin umfährt. Richtig: Mautstrassen vermeiden war eingeschaltet🤣

Ute hat einen Stellplatz am Strand gefunden, den wir ansteuern. Was ein schönes Gefühl nach 2 Tagen Fahrerei mal irgendwo angekommen zu sein. Wenn es dann noch so schön ist, weiss man das man alles richtig gemacht hat👍🏻

Im Korsett durch‘s Königreich

Die Abfahrtszeit in Holyhead ist fix, entsprechend geht es heute ohne grosse Stops mit der Fährfahrplan im Nacken durch’s Königreich.

London wird normalerweise nördlich oder südlich umfahren. Heute geht es mitten durch. Warum das trotz Stau die Wahl des Navi’s ist, wundert uns. Egal wir freuen uns über die neue Route und den Blick auf die Skyline.

Statt Maut am Dartmoor Crossing gibt es den Blackwell Tunnel unter der Themse durch, ganz umsonst.

Als wir London hinter uns haben, gönnen wir uns eine Pause. Mit dem Zeitkorsett ist leider nur Fast Food drin.

Die lange Fahrt verkürzt uns ein Hörbuch, und so kommen wir mit kürzer werdenden Fahrerwechseln endlich in Holyhead an. Die Fähre hat eine halbe Stunde Verspätung, und London ist eine Stunde zurück in der Zeit. Wir hätten durchaus besser essen können😬

Frühstart

Um 4:30 klingelt der Wecker. Gerade noch flatterten bei einem Glas Wein Fledermäuse um uns herum, da ist die Nacht schon vorbei.

Bus klarmachen, Zähne putzen und los

Wir sind grad auf die Fähre gerollt, da stechen wir auch schon in See.

Zum Frühstück gibt es Heissgetränk plus Muffin und dazu ein Nickerchen.

Die frühe Fähre kann mich mal…

Dünkirchen

Nach guten zwei Stunden Fahrt erreichen wir unseren Platz für die Nacht. Kurz vor Dünkirchen ein Parkplatz in der Natur.

Herrlich. Ein Schlückchen Wein 🍷, Oliven und Brot, dann sind wir Bettfertig. Die Nacht wird kurz.

Namur

60km hinter GC40 in der Nähe von Namur haben wir noch einen Cache ausgemacht, der sich in der Statistik der älteren Exemplare gut machen würde. Ein kleiner Abstecher führt uns zur Abtei Notre Dame de Viviers.

Auch die Mönche im 17. Jahrhundert wussten einen Badeteich zu schätzen.

An der Abtei lesen wir eine Zahl ab und berechnen das Finale, das uns einen kleinen 1km Spaziergang in den Wald verspricht.

Der Weg scheint durch ein Haus zu führen, in dessen Mitte ein gigantisches Portal ist.

Tatsächlich lässt sich das Tor öffnen.

Wir schreiten durch und stehen auf einem kleinen Pfad im Wald. Krass. Man vermutet irgendwie was anderes hinter so einem Tor.

Am Finale wird es nochmal spannend. Wir finden nichts. Auch mit waghalsigen Klettereien und Kriechstrecken in irgendwelche Löcher nicht. Zu Suchen ist am Ende einer Mauer. Bevor wir aufgeben wechseln wir nochmal die Seiten. Ute sucht innen, ich aussen. Dann ertönen zwei Schreie: Ich hab den Cache gefunden und Ute ist ausgerutscht. Zum Glück ging es diesmal glimpflich aus, der Fuss ist noch ganz, aber die Rippen sind geprellt. Jetzt bloss nicht Lachen 😂.

Auf den Schreck gibts zurück am Bus erstmal eine Stärkung.


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