Ein Betonmischer nimmt uns mit. Wir teilen den Sozius mit einer süßen Schäferhündin die uns das Salz von Haut und Klamotten ableckt. Die 2km zum Campingplatz schaffen wir auch noch.
Ein Betonmischer nimmt uns mit. Wir teilen den Sozius mit einer süßen Schäferhündin die uns das Salz von Haut und Klamotten ableckt. Die 2km zum Campingplatz schaffen wir auch noch.
Wir stehen auf dem Gipfel, füllen die leeren Getränkeflaschen mit Gebirgswasser und haben noch den Abstieg vor uns. Hier wird gerade eine neue Seilbahn gebaut und es gibt einen regen Baustellenverkehr. Ich habe eine Idee.
Völlig am Ende. Wie wir hier noch so gut aussehen können wird mir ein Rätsel bleiben.
Wir haben etwa die Hälfte geschafft, aber die C/D Stelle noch vor uns, als Ute den Halt verliert und sich im Stahlseil verkeilt. Akute Absturzpanik. Ich kann von unten helfen, ein freundlicher Norweger hilft von oben. Wir erreichen einen schmalen Absatz wo wir eine Pause einlegen und überlegen was nun zu tun ist. Einen Notausstieg gibt es nicht. Wir entscheiden uns für den Weg nach Oben. Obwohl Ute mit Nerven und Kraft am Ende ist, kämpfen wir uns weiter nach oben. Handkrämpfe, Zweifel und Panikattacken, dann sind wir beide darüber hinaus. Der Kopf schaltet um, unmögliches wird möglich Ute wächst über sich hinaus. Immer wieder. Das Edelrid Belay Kit hilft über die D Stelle. Wo die Kraft am Ende ist, kann ich die Schwerkraft einsetzen. Das Teil rettet uns mehrfach. Wir überqueren die Schlucht ziemlich hoch 120m lang über die Nepalbrücke um eine weitere C Stelle durch A/B zu ersetzen. Auch das ist unter normalen Umständen eigentlich unvorstellbar.
Es folgt ein ungesicherter Pfad und dann wieder ein Kletterabschnitt. Nocheinmal geht es über die Belastungsgrenze weiter.
Der Steig führt steil bergauf, fast ausschließlich in C naher Schwierigkeit und kostet Kraft. Wir rasten während eines kurzen flachen Abschnitts im Moos und genießen die Aussicht bevor wir uns wieder auf den Weg machen.
Es folgt ein längerer, steiler Pfad ohne Sicherung bergauf zur eigentlichen Einstiegsplattform auf 460m Höhe. Es bieten sich tolle Ausblicke auf den Lovatnet, auch unser Platz am Fluss wird erkennbar.
Als wir endlich an der Reihe sind, bezwingen wir ein kurzes Stück Wand. Es geht einen Riss entlang und dann per Reibtritten senkrecht nach oben. Es kostet durchaus Armkraft.
Der Zustieg führt zunächst über eine breite geschotterte Piste, dann über Holztreppen bis an den Wandfuß. Wir gewinnen schnell an Höhe und verlieren ebenso schnell Schweiß. Überall stehen Heidelbeersträucher, leider ohne Früchte. Bald hören wir das typische Klappern der Klettersteigsets und finden uns am Ende einer langen Schlange wieder. Wo kommen die alle her? Es muss noch einen andern Zustieg geben.
Die Via Ferrata wurde 2011 von einer Firma aus Arzl im Pitztal errichtet und führt von Loen (50m) auf den Hoven (1010m). Die Schwierigkeit ist mit C/D angegeben, unterwegs gibt es eine optionale E Variante. Ebenfalls sind optional eine Nepalbrücke (120m) und eine Dreiseilbrücke in die Tour integrierbar
…und eine Totale dessen, was heute auf uns wartet…
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