Wilder Ritt

Auf der Fähre gibt’s frisch gezapftes Stout. Lecker.

Wir bewundern den Jet Antrieb und dann geht’s los.

Erst wird beschleunigt, dann wird die See ungemütlich. Ich frage Ute ob sie die Handbremse fest angezogen hat. Sie glaubt ja😱

Die Katamaranfähre jagt über die Wellen und mehr als einmal fühlt es sich eher nach Rodeo an, ich sehe im Geiste den Dicken durch das Autodeck rollen. So eine Schaukelei hatten wir noch nie bisher. Im Gegensatz zu einigen Mitreisenden behalten wir das Stout. Essen lassen wir lieber sein.

Als wir wieder festen Boden unter den Reifen haben, finden wir raus warum es vorhin quer durch London ging als die Navi die mautpflichtige M50 durch Dublin umfährt. Richtig: Mautstrassen vermeiden war eingeschaltet🤣

Ute hat einen Stellplatz am Strand gefunden, den wir ansteuern. Was ein schönes Gefühl nach 2 Tagen Fahrerei mal irgendwo angekommen zu sein. Wenn es dann noch so schön ist, weiss man das man alles richtig gemacht hat👍🏻

Im Korsett durch‘s Königreich

Die Abfahrtszeit in Holyhead ist fix, entsprechend geht es heute ohne grosse Stops mit der Fährfahrplan im Nacken durch’s Königreich.

London wird normalerweise nördlich oder südlich umfahren. Heute geht es mitten durch. Warum das trotz Stau die Wahl des Navi’s ist, wundert uns. Egal wir freuen uns über die neue Route und den Blick auf die Skyline.

Statt Maut am Dartmoor Crossing gibt es den Blackwell Tunnel unter der Themse durch, ganz umsonst.

Als wir London hinter uns haben, gönnen wir uns eine Pause. Mit dem Zeitkorsett ist leider nur Fast Food drin.

Die lange Fahrt verkürzt uns ein Hörbuch, und so kommen wir mit kürzer werdenden Fahrerwechseln endlich in Holyhead an. Die Fähre hat eine halbe Stunde Verspätung, und London ist eine Stunde zurück in der Zeit. Wir hätten durchaus besser essen können😬

Frühstart

Um 4:30 klingelt der Wecker. Gerade noch flatterten bei einem Glas Wein Fledermäuse um uns herum, da ist die Nacht schon vorbei.

Bus klarmachen, Zähne putzen und los

Wir sind grad auf die Fähre gerollt, da stechen wir auch schon in See.

Zum Frühstück gibt es Heissgetränk plus Muffin und dazu ein Nickerchen.

Die frühe Fähre kann mich mal…

Dünkirchen

Nach guten zwei Stunden Fahrt erreichen wir unseren Platz für die Nacht. Kurz vor Dünkirchen ein Parkplatz in der Natur.

Herrlich. Ein Schlückchen Wein 🍷, Oliven und Brot, dann sind wir Bettfertig. Die Nacht wird kurz.

Namur

60km hinter GC40 in der Nähe von Namur haben wir noch einen Cache ausgemacht, der sich in der Statistik der älteren Exemplare gut machen würde. Ein kleiner Abstecher führt uns zur Abtei Notre Dame de Viviers.

Auch die Mönche im 17. Jahrhundert wussten einen Badeteich zu schätzen.

An der Abtei lesen wir eine Zahl ab und berechnen das Finale, das uns einen kleinen 1km Spaziergang in den Wald verspricht.

Der Weg scheint durch ein Haus zu führen, in dessen Mitte ein gigantisches Portal ist.

Tatsächlich lässt sich das Tor öffnen.

Wir schreiten durch und stehen auf einem kleinen Pfad im Wald. Krass. Man vermutet irgendwie was anderes hinter so einem Tor.

Am Finale wird es nochmal spannend. Wir finden nichts. Auch mit waghalsigen Klettereien und Kriechstrecken in irgendwelche Löcher nicht. Zu Suchen ist am Ende einer Mauer. Bevor wir aufgeben wechseln wir nochmal die Seiten. Ute sucht innen, ich aussen. Dann ertönen zwei Schreie: Ich hab den Cache gefunden und Ute ist ausgerutscht. Zum Glück ging es diesmal glimpflich aus, der Fuss ist noch ganz, aber die Rippen sind geprellt. Jetzt bloss nicht Lachen 😂.

Auf den Schreck gibts zurück am Bus erstmal eine Stärkung.

GC40

Nachdem wir im Frühjahr mit Thilo auf die Jagd nach den ältesten Geocaches gingen, und südlich von Dublin GC43 fanden, war natürlich klar dass wir den Abstecher zu GC40 machen als wir ihn nah unserer Route entdecken. Ein Cache aus dem Jahre 2000, mit dem Namen „Geocache“ und an den Koordinaten N 50 Grad, Ost 5 Grad, da muss man selbst nach über 10 Jahren Geocaching noch schmunzeln😁

Ab auf die Insel

Bis die restlichen Sächelchen verstaut und wir startklar sind wird es halb elf. Dann aber geht es los:

Ute hat sich gleich mal nach links gesetzt und glaubt tatsächlich dass sie damit durch kommt. Nachdem sie es sich den ganzen Weg zurück von Irland hinten gemütlich gemacht hat um den Fuss hochzulegen bin diesmal ich dran😜

Bis zum Bäcker (traditionell unsere erste Etappe) lasse ich sie mal in dem Glauben.

Der Preis der Spontanität

So ein Bus befreit einen ziemlich effizient von dem Korsett der Planung und Vorausbuchung. Ein Tag später losfahren? Kein Problem. Schlechtes Wetter? Dann fährt man halt woanders hin. Fähre buchen? Macht man ein paar Stunden vorher, wenn man absehen kann dass man das Ziel stressfrei erreichen kann.

Soweit die Theorie.

Wir hatten mal vorab nach den Preisen geschaut und stellten dann fest: Anders als bei der Fähre nach Norwegen steigen hier die Preise auf das doppelte, je näher der Abreisetermin kommt. Supi. Wir buchen noch die letzte günstige Möglichkeit nach Dover. Montag morgen für 56€ um 6:00 😳

Wo wir schonmal dabei sind buchen wir die Fähre nach Dublin noch gleich mit. Montag 16:45 ab Holyhead für 236€😱

Ich meine das wäre vor 2 Jahren günstiger gewesen.

Das war es dann mit der Freiheit. Bis Dünkirchen können wir uns Zeit lassen, dann geht es schön eingeschnürt und so schnell wie möglich einmal quer durch das Kingdom.

Entschleunigung

Ute wollte diesmal nicht nahtlos vom Büro in den Bus wechseln, sondern in Ruhe packen und den Urlaub gemütlich angehen lassen.

Das bot uns Zeit den Bus für die Reise hübsch zu machen und ihn nochmal ordentlich einzuseifen. Die Männer- und Sportwochenenden zuvor haben die ein oder andere Spur hinterlassen😜

Frisch gewaschen laden wir noch schnell das Meiste ein, bevor der Dicke die Nacht nochmal in die Garage darf. Morgen geht es los!

Der Extratag daheim bot mir auch Zeit den neuen 3D Drucker zusammenzuschrauben und eine neue Idee zur Busoptimierung zu materialisieren. Für das Projekt gingen dann erhebliche Teile der ersten zwei Urlaubsnächte drauf, aber es hat sich gelohnt:

Das neue Teil hält die Sicherheitsgurte für das Dach magnetisch hoch, so dass sich das Schieberollo nun schliessen lässt, ohne an dem Gurt hängen zu bleiben👍🏻

Die dritte Version war um 2 Uhr Nachts fertig und bietet noch einen Haken für Schmuck oder ähnliches den Mann oder Frau dort Nachts parken kann.

Wohin nur?

Der Sommer 2019 startete früh und heiss. Entsprechend wurde überlegt wo es denn im Urlaub hingehen könnte. Norwegen war ein Kandidat, aber auch Frankreich’s Atlantik oder das Allgäu.

Da die Preussen aber dieses Jahr nicht fahren, und das angedachte Rendevouz im Norden somit ausfiel, die kurzen Wochenendfluchten in den kühlen Schwarzwald jedoch überzeugten, viel die Wahl auf Irland. Der abgebrochene Trip 2017 muss ja irgendwann mal fortgesetzt werden, der Kurzurlaub in Dublin machte Appetit und ich habe ein Video vom Canyoning in Connemara gesehen😎 Da das ja mein Thema ist dieses Jahr, stand das Ziel dann also fest.

Die Amazon Prime Days wurden ausgiebig genutzt um die Fotoausrüstung auf den aktuellen Stand zu bringen und eine grössere Speicherkarte musste natürlich auch her. So ein Desaster wie auf den Lofoten mit verschwundener Speicherkarte und hunderten verlorenen Foto’s muss echt nicht nochmal sein.


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