Der 4. Versuch
Ganz entgegen dem Wetterbericht regnet es sich in der Nacht ein. Dazu kommt ein kräftiger Wind mit Böen. Wir stehen dazu noch mit der Front voll im Wind. Kurzum, alle Zutaten die es braucht um Ute und somit auch mich im Dachzelt um den Schlaf zu bringen.
Wir hatten neulich noch darüber gesprochen und das Erleben bei kräftigem Wind ins korrekte Verhältnis zur echten Gefahr des Umkippens gesetzt. Das zeigt offenbar Wirkung. Angst hat Ute keine, an Schlaf ist trotzdem nicht zu denken. Ich verbuche das als Fortschritt. Die Entscheidung aus dem Dachzelt nach unten zu wechseln will Ute trotzdem nicht treffen und überlässt sie mir. Innerhalb von 2 Minuten ist das Bett unten bereit und wir ziehen um. Den im Wind flatternden Zeltbalg klappe ich ein und schon ist die Geräuschkulisse komplett entspannt. Licht aus und Einschlafen zweiter Versuch.
Es fängt an zu tropfen. Direkt vor meinem Gesicht zerplatzen Wassertropfen auf dem Beifahrersitz. Das Wasser tropft aus dem Zeltbalg durch die Decke.
Licht an, trockenlegen, Klappe zu, Einschlafen dritter Versuch. Jetzt wo die Entspannung einsetzt findet offenbar ein Darmwind den Weg in‘s Freie. Einer von der Sorte die man nicht hört, aber trotzdem deutlich wahrnimmt.
Ich reiße die Schiebetür auf. Frische Luft strömt rein und draußen ist alles friedlich. Kein Wind, kein Regen und der Himmel sternenklar. Kassiopeia steht über dem Meer.
Wir liegen noch eine Weile bei offener Tür und genießen die romantische Aussicht und den frischen sanften Wind bis Kassiopeia schon wieder hinter einer Wolke verschwindet. Tür zu, Einschlafen vierter und erfolgreicher Versuch.
