Von Korsetts und wie man sich aus ihnen befreien kann

Einige Tage bevor es losgeht, schauen wir immer mal wieder auf die Fährenpreise. Als die ersten Verbindungen teurer werden, müssen wir die Freiheit aufgeben und buchen. Da wir uns nicht zu fest einschnüren lassen wollen, buchen wir erstmal nur die Verbindung Calais-Dover, und hoffen dass die Preise für den Sprung auf die grüne Insel noch etwas stabil bleiben.

So ein Korsett hat zwar den unbestreitbaren Vorteil dass die Figur sich schlagartig den eigenen oder anderer Leute Vorstellung anpasst, schränkt jedoch erheblich die Bewegungs- und sonstige Freiheiten ein, ist also für den Urlaub eher unpraktisch.

Wie also befreien wir uns aus dem Zwang die Strecke Dover-Holyhead im Fährenzeitkorsett absolvieren zu müssen? Unser Plan sieht vor, heute bis kurz vor Calais zu fahren und dort zu übernachten. Die Fähre fährt uns dann früh morgens über den Kanal.

Erstmal müssen wir aber den Bus beladen.

Das geht jedesmal schneller. Obwohl diesmal ein Boot dabei ist und die Fahrräder daheim bleiben findet alles einen Platz und wir können starten.

Bereits kurz nach 10 sind wir mit dem Einkauf fertig und auf dem Weg. Ein neuer Rekord.

Um 12 ist es Zeit für einen kleinen Snack im Saarland. Die Sonne brutzelt bei fast 30 Grad, wir sehen zu dass wir nach Norden kommen.

Noch schnell in Luxembourg günstig tanken, die nächsten Stopps werden teurer 😬

Unterwegs überlegen wir, wann und wie wir nach Irland übersetzen wollen. Die direkte Variante würde heißen wir fahren von Dover durch nach Holyhead, hoffen dass es keinen Stau gibt und dass wir rechtzeitig da sind. 16:50 fährt die schnelle Fähre, 19:30 die langsame. Das schnelle Korsett schnürt die Zeit für die Fahrt nach Holyhead zusammen, das langsamere wird hinten eng, da müssten wir dann gegen Mitternacht was zum Übernachten in Irland suchen.

Beides nicht sexy. Wir ziehen den Joker Wales aus der Tasche und entfleuchen so dem Zeitkorsett. Der Stellplatz vom letzten Jahr liegt auf halber Strecke, wenn man den Umweg über Wales nimmt. 4h von Dover, gemütlicher Nachmittag in Wales, eine Übernachtung und dann gemütlich nach Holyhead. Guter Plan.

Am inzwischen zum Standardplatz für die Nacht vor der Fähre gewordenen Fleckchen am Kanal gibt es erstmal Abendessen. Ute hat schon angerichtet während ich feststelle dass der Plan A schon wieder am Arsch ist. Die Fähre am Montag fällt aus.

Wir buchen die Fähre am Dienstag. Dann bleiben wir eben noch länger in Wales, ist ja schließlich schön da 😁

Eben noch geschwitzt, fängt Ute schon beim Abendessen an zu frieren. Es sind zwar 26 Grad, aber das interessiert Ute‘s Haut nicht. Gänsehaut, frösteln, Temperatur ist relativ 🥵

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