Massentourismus auf dem Fluss
…ist so gar nicht unser Fall, dennoch haben wir die Kayaktour auf der Lesse gebucht.
Allerdings haben wir gestern in Erfahrung gebracht dass die erste Tour um 9:30 startet und haben diese gebucht. Um 7:30 klingelt der Wecker. Frühstück, zusammenpacken und um 9:00 stehen wir am Start.
Wir erhalten Tickets und dürfen uns am Bus anstellen. Wir sind ganz vorn in der Schlange.

Da wir ja noch etwa 4h zurück nach Haus fahren müssen nehmen wir die kurze Strecke.
Der Bus ist voll und bringt uns zum Start. Ute sieht eine Toilette und muss natürlich direkt. Ich sehe unseren vorderen Startplatz in Gefahr.
Wir schaffen es trotzdem relativ weit vorne in die Schlange, die anderen Mädels müssen natürlich auch auf die Toilette und Ute war zuerst da 🤣
Eingeschifft wird höchst effizient per Rutschanlage. Die Schlange wird nacheinander mit Paddeln und Tonne ausgestattet, ein Boot kommt auf einer Rollenstrasse an, einsteigen und kaum sitzt man geht es auch schon los.


Im Gegensatz zum Kanal in Wales fließt die Lesse, man könnte sich also auch treiben lassen. Wir sind aber zum Paddeln da😁

Wir geben direkt mal Gas und schaffen es sogar recht schnell an die Spitze des Feldes. So entfliehen wir dem Massentourismus und haben den Fluss tatsächlich für uns alleine. Es ist herrlich.
Trotz der unglaublichen Tatsache dass unser Veranstalter allein 1800 Boote hat und es noch zwei weitere Veranstalter gibt sind wir durch Recherche, frühes Aufstehen und sportlichem Paddeln am Ziel. Wir haben ein schönes Naturerlebnis auf dem Fluss und treiben nicht im Pulk den Fluss runter.

Es geht vorbei an Kletterfelsen, Schlössern und durch Wälder.

Ein erstes Wehr gilt es zu überwinden und das gestaltet sich schwieriger als gedacht. Ich hätte ja vermutet dass das für Ute besonders spannend wird, wir hängen jedoch schnell erstmal fest. Zu wenig Wasser um drüberzuflutschen. Wir sitzen auf und nichts geht mehr.

Mit rhythmischen Schaukeln und Abstoßen kommen wir nur zentimeterweise voran. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit bis wir das Wehr hinter uns haben.
Erst von unten sehen wir die Stelle an der es besser gegangen wäre. Von oben war es quasi nicht zu erkennen.
Beim zweiten Wehr läuft es besser. Der Kanal ist gut ausgeschildert wir treffen die Fahrrinne und haben das volle Erlebnis.

Wassereinbruch inclusive. Zum Glück ist es warm und nicht mehr weit zum Ausstieg.

Ausschiffen, Paddel abgeben und sehen dass wir alles richtig gemacht haben:

Die Schlange für den nächsten Bus ist deutlich länger als bei uns um 9 😁

Der LKW zum Boote laden wartet schon. Wir werfen noch einen Blick auf die Verpflegungsoptionen aus traditioneller belgischer Küche,

entscheiden aber recht schnell für ein Picknick an der Maas.

Dann ist es Zeit für den Heimweg 😥
Wieder ist ein Urlaub zu Ende. Wir haben nicht geplant und viel erlebt, konnten wenig wandern, fanden aber spannende Alternativen und lernten ein Land kennen, dass wir bisher nur als Transitland kannten und dem 2 Wochen kaum gerecht werden. Wales hat ganz sicher noch viel zu bieten und wir kommen bestimmt nochmal her.