Route 46: Clydach Gorge

Gestern las ich in einer Cachebeschreibung über die Fahrradroute 46 die hier in der Gegend ein absoluter Touristenmagnet sei. Sie folgt einer alten Bahnstrecke durch alte Tunnel und entlang von ingenieurstechnischen Meisterleistungen durch die Clydach Schlucht. Es klang vielversprechend.

Und da Ute‘s Knie das Wandern von gestern nicht goutierte, versuchen wir es heute mit Radfahren. Von unserem Lieblingsstellplatz aus ergibt sich eine 26km Runde in deren Mitte die angepriesene 8 Meilen Strecke liegt.

Die Sonne scheint auf‘s Zeltdach und sorgt dafür dass wir früh wach werden. Tee kochen, Brote schmieren und los geht‘s.

Nach ein paar Metern Asphalt wird es direkt trailig, aber noch zahm. Es folgt wieder Asphalt und dann stehen wir vor einem gelben Schild. Straße gesperrt. Für alle. Autos, Fahrräder, Fußgänger. Alle. Begründung gibt es keine, an die Absperrung halten sich offenbar nicht alle. Wir sind aber mal vorsichtig und drehen um.

Ein alter Mann steigt gerade aus seinem Jaguar, und bereitet sich auf seine Spaziergang vor. Wir fragen nach dem Grund der Sperrung. Wir erfahren viel mehr als wir wissen wollten. Nicht alles verstehen wir, aber er erklärt uns eine Umfahrung um den Steinbruch der der Grund für die Sperrung ist.

Wir folgen den Anweisungen. Zunächst ist es ein schöner Pfad mit schönen Aussichten in’s Tal.

Als wir um den Steinbruch herum sind wird es „ein bisschen steil“.

Ute schiebt lieber, obwohl das Knie bergab gar nicht mag.

Auch ich fahre nicht alles, rechts geht‘s ziemlich ab.

Auch hier ist dann wieder die Straße gesperrt. Absturzgefahr. Ok, wenn man den Grund kennt, kann man besser entscheiden ob man sich dran hält. Wie offensichtlich viele andere auch halten wir uns nicht an die Sperre. Ist vermutlich so ein Fall von rechtlicher Absicherung gegen Leute die die Konsequenzen ihrer Handlungen nicht tragen.

Es folgt ein ziemlich schottriger Trail in schlechtem Zustand. Ute schlägt sich tapfer, sowas ist nicht mehr ganz in Ihrer Komfortzone. Aber mit guter Stimmung und einer Portion Abenteuerlust kommen wir gut durch. Eine recht fahrradunfreundliche Viehsperre hält uns jetzt auch nicht mehr auf.

Immerhin folgt jetzt wieder ein ordentlich asphaltierter Weg. Leider teilen wir uns den mit den PKW und LKW. Nach einer schönen Abfahrt erreichen wir Brynmawr, und den Startpunkt der Nationalen Fahradstrasse Nr. 46.

Den Fahrradweg müssen wir nur mit Fußgängern teilen, wir können die Aussicht genießen. Sogar Luftpumpen gibt es ab und an.

Eines irritiert jedoch. Sehr unfreundliche Breitlenkerfilter.

Abgelenkt von den Ausblicken und Schikanen merken wir erst recht spät dass seit einer Weile keine 46 mehr zu sehen war. Wir sind komplett falsch gefahren und müssen umdrehen.

Erstmal aber wird gevespert.

Dann geht es zurück auf Start und wir folgen der 46. Nach wenigen Metern ist schon wieder Schluss.

Diesmal finden wir den richtigen Weg schneller, und jetzt sind wir auch auf der alten Eisenbahntrasse.

Der erste Tunnel lässt nicht lange auf sich warten. Leider ist der Fahhrradweg noch nicht hindurchgelegt, sondern führt außen rum. Hmm… wir schauen uns das mal an.

Im Matsch sind eindeutig Radspuren zu sehen, und der Radfahrer den wir hier gestern trafen („Coffee in the middle of nowhere“) erwähnte im Gespräch dass da wohl auch schon mal jemand durchgefahren wäre. Er aber nicht.

Vorausschauend ist der Akku für die Beleuchtung dabei und so wagen wir die Fahrt durch den Tunnel.

Schon ein nettes Highlight wenn das mal offiziell befahrbar wird. So ist es ein willkommenes Abenteuer, und mich beschleicht die leise Vermutung dass bei der Beschreibung der Route ein wenig Ironie an Bord war.

Die Schikanen allerdings werden übler. Wie man ausgerechnet diesen Typ Viehsperre ausgerechnet auf einer Fahrradroute einsetzen kann erschließt sich uns nicht.

10m weiter natürlich gleich nochmal. Man merkt schon dass man hier nicht in den Niederlanden ist 😬

Wir lassen uns nicht aufhalten und erreichen Llanfoist: Städchen am Kanal und das Ende der 8 Meilen Route 46.

Wir suchen uns erstmal ein Café und genießen den zuckrigen englischen Kuchen.

Eine kreatives Detail gibt es auch noch. VW Camper wissen was die Schaufel bedeutet😁

So gestärkt nehmen wir die letzten 6km unter die Räder. Die Tour bisher ging fast ausschließlich bergab und fuhr sich entsprechen flüssig. Dummerweise haben wir eine Rundtour geplant und müssen jetzt alles wieder rauf. Und das auf wesentlich weniger Strecke. Mit anderen Worten: Sacksteil.

Da lacht sie noch 🤣

Oben angekommen reicht es noch für ein Selfielächeln, dann ist die Luft raus.

Mit etwas Secco, Salt & Vingar Chips sind die Lebensgeister aber schnell wieder da.

Die Sonne ist sogar stark genug um trotz kühlem Wind noch etwas auf der Bank zu chillen.

Zum Abend kommt noch der Triumph Club auf seinem monatlichen Evening Run vorbei.

Kein Wunder dass es uns hier oben so gut gefällt 😎

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