Leaving the Highlands

Die Nacht ist nicht ganz so ruhig wie sonst, das Hotel ist recht nah an der Straße und das Dachzelt dämmt die Geräusche kaum. Wir schlafen trotzdem gut, es könnte an der 10h Tour gestern gelegen haben.

Der nächste Stopp ist an einer Tankstelle die laut Internet passende Gasflaschen für unseren Bus hat und zum Glück auch nicht weit entfernt ist. 43£ statt der gewohnten 30€ ist happig, aber was will man machen. Wir sind froh wieder komplett ausgerüstet zu sein.

Die Strecke geht durch den Nationalpark Loch Lomond. An einer großen Haltebucht machen wir einen Stopp und kochen mit dem neuen Gas erstmal einen Kaffee. Die Berge im Hintergrund sehen gut aus, könnten Munros sein.

Dass die Berge sich gut machen wissen anscheinend auch andere. Hier halten Alle, und zwar busweise. Inclusive Reiseleiter im Schottenrock. Als er an unserem Bus vorbeiläuft und sieht dass wir ein Käffchen schlürfen, schüttelt er nur den Kopf. Unseretwegen konnte er nicht parken wie er wollte. Was fällt uns ein.

Was fällt ihm ein unsere Aussicht mit einer Busladung Touristen zu verstellen?

Nachdem alle das Foto der Berge gemacht haben, werden sie wieder eingeladen und der Bus fährt ab. Wir sehen auch zu dass wir weiterkommen.

Die Landschaft wird langsam flacher und die Highlands verschwinden im Nebel hinter uns.

Baustellen sind in fremden Ländern immer besonders interessant. Hier freuen sich Zwei dass sie die halbe Straße für sich haben.

Gegen Mittag machen wir ein Päuschen. Dazu bietet sich ein alter Cache an, der am Weg liegt und einen kleinen Spaziergang anbietet.

Wir parken in einem netten Örtchen und laufen los. Etwa 20 Minuten brauchen wir bis zu einer schönen Aussicht.

Ben View – Blick auf die Berge

Auf der Anfahrt hat Ute Oskar’s Café erspäht, da fahren wir jetzt hin und verpassen uns einen Zuckerschock zum Mittag. Die Schotten wissen schon wie man Zucker und Fett ansprechend verpacken kann.

Zucker macht auch glücklich, muss nicht jeden Tag eine 10h Tour sein 🤣

Wir stellen fest dass schon wieder Mittag ist und wir noch kaum vorangekommen sind. Jetzt aber hurtig, morgen wollen wir auf der Fähre sein und vor uns liegen noch 8h Fahrt bis Dover.

Auf der Autobahn überholen wir ein italienisches Wohnmobil. Direkt dahinter ein zweites und ein drittes. Diese WoMo Kolonne kennen wir. Die sind uns mit 20 Mobilen inzwischen schon zweimal begegnet in Schottland. Zum Glück kamen sie uns jedesmal entgegen und steuerten nicht unsere Stellplätze an.

Erst jetzt fällt uns auf dass alle eine rote Nummer hinten aufgeklebt haben. Wie Hausnummern. Alle fahren der Nummer nach hintereinander, nur die Nummer 8 fährt hinter der 1 und weicht auch von der Farbe ab. Alle weiß, nur die 8 ist grau.

Die Nummer 1 ist mit Aufklebern aus aller Welt zugepflastert. Das muss der Veranstalter dieser Tour sein. Wär ja mal interessant rauszufinden was für eine Truppe das ist. Eher nichts für uns, aber interessant. Leider ist unter all den Aufklebern nichts dabei was Aufschluss über die Kolonne geben könnte.

Wir fahren noch bis Leeds und suchen uns einen Platz für die Nacht. Ein Parkplatz an einem Naherholungsgebiet bietet uns Unterschlupf und eine Möglichkeit zu grillen. Die Temperatur ist wieder über 20 Grad so dass wir gleich loslegen, selbst einsetzender Regen vertreibt uns nicht in den Bus, dafür gibt es ja eine Markiese.

Von den Würstchen haben es drei nicht auf den Grill geschafft und warten auf dem Boden in ihrer Schale auf eventuellen Einsatz.

Ein Gassigeher kommt von seiner Runde zurück. Während der eine Hund den Grill beschnuppert steuert der andere wie ein Schatten aus dem Nichts zielstrebig auf die Würstchen zu und ehe wir reagieren können, sind die Würstchen verschwunden.

Ich hoffe sehr das Tier verträgt Chili. Auf der Packung stand was von einer leichten Chili Note, aber das war wohl auch ein Fall von britischem Weltmeisterunderstatement.

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