Storrmy

Zur Nacht frischt der Wind auf und rüttelt am Dachzelt. Regen gibt es auch in nennenswerten Mengen.

Ute schläft schlecht bis gar nicht. Sie passt auf dass wir nicht wegfliegen. Um 6:30 bekommen wir heftige Böen und das Dachzelt macht laute Geräusche. Jetzt reicht es Ute. Sie erklärt die Nacht für beendet. Widerspruch zwecklos. Wir klappen das Dach zu und schon ist Ruhe.

Da wir nun schonmal wach sind, können wir uns auch auf den Weg machen. Wir kochen noch einen Tee zum warmwerden, dann fahren wir nach Süden. Der nächste Aussichtspunkt ist nicht weit:

Das Wetter präsentiert Skye in rauher Schönheit, wo man hinschaut, Eyecatcher.

Um 9 sind wir startklar am Parkplatz vom Old Man of Storr. Der Wind bläst kräftig und wir ziehen noch eine extra Lage an. Nach einer 5£ Spende an irgendeinen schottischen Minister laufen wir los.

Trotz der relativ frühen Zeit kommen uns von Oben schon Touris entgegen. Aber es sind wenige. Der Old Man of Storr ist ähnlich bekannt wie Quiraing. Noch versteckt er sich im Nebel.

Auch hier haben die berüchtigten Sherpa vermutlich ihre Hände im Spiel gehabt, um dem Touristenstrom einen komfortablen Zugang zur Sehenswürdigkeit bereitzustellen.

So kommt man gut voran und die Erosion hält sich in Grenzen.

Da isser schon. Der alte Mann von Storr

Wir gehen noch etwas hoch auf ein Plateau wo sie alle sind und fleißig Selfies machen. Das können wir auch.

Zwei alte Männer und ne Selfie-Queen

Für die Touris ist hier Schluss, die müssen ja wieder rechtzeitig zurück am Parkplatz sein, (3h für 3£, wir haben 6h für unsere 5£ bekommen🥳) unsere Wanderung geht hier erst richtig los. Erste Belohnung für‘s Weitergehen: ein tiefblauer See:

Die zweite Belohnung: Wir sind alleine. Nur wir, der Wind und die Natur, herrlich.

Da kann man schonmal Luftsprünge machen 😁

Jetzt wird’s etwas steiler und auch die Pflasterer aus Nepal waren noch nicht hier. Dafür werden die Ausblicke auch spektakulärer, wenn sich wieder eine Spalte auftut und den Blick nach unten freigibt.

Ein wenig geht es noch bergauf,

dann folgt ein schmaler Pfad an der Klippenkante.

Nach dem kleinen Erdrutsch, den wir vorsichtig queren, wird der Pfad schmaler und man sieht mehr Huf- als Fusspuren..

Mutig voran..

Ute geht voran, der Pfad wird immer schmaler, die Felswand abdrängender und der Abgrund steiler. Als es dann noch matschig wird, verlangt Ute nach der Hand. Das Ende der Komfortzone ist erreicht.

Kommando: Hand!

Ich nehme das zum Anlass nochmal auf das GPS zu schauen. Tatsache: wir sind falsch. Der Weg verläuft links von der Klippe auf dem Plateau.

Der Erdrutsch hat den Wanderweg, der dort eine Kurve schlägt, mitgenommen. Wir gehen zurück und neben dem Erdrutsch rauf. Dort stoßen wir wieder auf unseren Weg. Auch das GPS ist nun zufrieden.

Auf dem Plateau ist man zwar beruhigend weit von der Kante weg, und der Weg ist auch schön breit, dafür aber pfeift der Wind. Ute hat latent Sorge über die Kante gepustet zu werden. Beziehungsweise selbst da rüberzulaufen wenn man sich gegen den Wind lehnt und der dann plötzlich mal kurz weg ist.

Das Plateau auf dem der Wind pfeift.

Das Plateau fällt ab und wir kommen in den Windschatten. Der Weg macht eine scharfe Kurve und wir stehen vor dem Panorama unseres bisherigen Weges.

Wir queren den Hang zurück zu der Stelle wo wir dem Massentourismus entkamen. Einmal noch am alten Mann vorbei.

Unter uns wuselt es in allen Farben. Es ist Mittag und alle sind gekommen um den alten Mann zu sehen.

Wimmelbild. Wo sind die Touristen?

Wir flüchten nach unten und sind schnell wieder im Bus. Ein paar km weiter finden wir eine ruhige Picknickstelle und „frühstücken“. Den alten Mann haben wir noch vor dem Frühstück besucht, mit leeren Magen.

Wir fahren weiter nach Süden und passieren Portree. Sehr touristisch. Im Stau im Ortskern schiessen wir schnell das pittoreske Hafenensemble und sind auch schon wieder raus aus dem Ort.

Portree Hafenkante

Unser Ziel heißt Sligachan. Der Campingplatz öffnet um 16:00, wir sind 2h zu früh. Wir besichtigen die Örtlichkeit. Bar, Hotel, Monument und Brauerei. Das war’s. Wir fahren einfach auf den Platz und warten da. Es regnet. Hagel gibt‘s noch dazu. Gut dass wir heute früh aufgestanden sind und uns dieses Wetter nicht auf dem Plateau erwischt hat.

Als wir eingecheckt sind und ein Plätzchen gefunden haben, scheint wieder die Sonne. Regenbogen inclusive.

Direkt drauf schüttet es wieder. Wir verkriechen uns in den Bus und warten auf das Abendessen. Um 5 ziehen wir los in die Bar. Mal wieder Regenbogen statt Regen.

Auf einen Tisch müssen wir warten, sind aber „More than welcome“ die Wartezeit an der Bar mit 300 Whiskeysorten zu verbringen 😁

Das kriegen wir hin. Den Anfang macht ein lokales Bier, doch bevor wir zum Whiskey kommen ist ein Tisch frei 😎

Curry & Guinness von der Insel nebenan
und zum Schluss noch Sticky Toffee 😋

Gesättigt sind wir so übermütig das Dach aufzustellen und wollen es trotz Wind nochmal oben probieren. Wir sind grade fertig, da schüttet es wieder. Der Wind frischt auch auf. Regenbogen gibt’s keinen. Gute Nacht 😬

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