Unter Schafen
Die heutige Tour begann diesmal mit Klamottenwechsel. Stullen einpacken, Bergstiefel an, Luftaufklärung, Kamera einsacken, los geht es zum 1. Etappenziel „The Gap“. Auf moorigem Geläuf bergan durch Unmengen von Erika in voller Blüte und immer wieder Schafe und deren Hinterlassenschaften.
The Gap ist ein Bergsattel. Die Luft strömt herüber und reißt tiefhängende Wolken mit. Es wird richtig zugig und die Luftfeuchtigkeit kondensiert an den Haaren.
Den linken Grat entlang gewinnen wir nun schneller an Höhe und machen hinter einem Felsblock rast, der uns komplett vom Wind abschirmt. Die plötzliche Ruhe ist unwirklich. Wir sitzen bei angenehmer Temperatur, vespern und schauen einem Schneider zu der an 4 Beinen vom Draht eines Weidezaunes hängt, die anderen 2 schaukeln im Wind. Eine Ameise krabbelt den Draht entlang, tritt ihm auf die Beine. Er hält sich noch wild schaukelnd and 2en fest, gibt dann aber auf.
Als nächstes öffnet sich ein Tiefblick auf den Karsee Coumduala Lough der bereits von den nun auf unserer Höhe hängenden Wolken verschleiert wird.
Wir setzen zum Gipfelsturm auf den Knockanaffrin (753m) an. Inzwischen ist die Sicht doch recht eingeschränkt, Fernsicht gibt es gar nicht mehr. So gibt es nur ein schnelles Gipfelfoto bevor wir uns an den Abstieg machen. Dieser beginnt unerwartet plötzlich als der Steinhaufen auf dem wir stehen anfängt zu rutschen. Ich surfe auf dem Brocken auf dem ich eben noch stand einen Meter bergab, Ute kann sich oben halten.
Der Rückweg führt über sumpfige Hochmoorwiesen und dann durch weite Erikafelder, immer mit Schafduft in der Nase kommt der Bus in Sicht. Es ist toll zu wissen dass wir direkt mit der Bolognesezubereitung anfangen können und nirgendwo mehr hinmüssen, schon gar nicht unter Zeitdruck.
Das Schätzchen hat Hunger, der Koch muss sich beeilen. Bei der Kulisse absolut kein Problem.
Kunstvoll wird die Dose geöffnet,
und kaum 8 Minuten später speisen wir mit einer Aussicht für die alleine sich die Reise schon gelohnt hätte.
Leider können wir nur entweder die Aussicht oder ein heißes Essen genießen. Der zwar nur leicht aber beständig wehende Wind kühlt jede noch so heiße Spaghetti viel zu schnell ab. Das Phänomen kennen wir von Norwegen, dort allerdings deutlich krasser. Der Ingenieur ist schon dabei sich da was einfallen zu lassen😜 Es gibt doch bestimmt noch was von dem Tschernobyl-Stahl aus dem man Thermo-Teller machen könnte🤔
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