Translation
Heute ist wieder ein Tag der Translation. Wir bewegen uns von A nach B. Auf der langen Anreise haben wir gelernt, dass man sich das tunlichst kurzweilig gestalten sollte, sonst verschafft sich das nach Abwechslung gierende Hirn selbst Abwechslung, und was lenkt besser ab als ein ordentlicher Streit?
So schaue ich nach interessanten Zielen und finde einen Kletterfelsen, der mir schon vor 2 Jahren bei der Planung für unsere Norwegen Tour aufgefallen war, damals aber viel zu weit weg war. Heute ist er nur eine halbe Stunde entfernt. Ich ärgere mich etwas, das ich den nicht mehr auf dem Schirm hatte, und so keine Besteigung organisiert habe.
Wir fahren nach Svolvær, wo es eine markante Felsnadel gibt, die zwei Hörner hat und daher Svolværgeita (Ziege) heisst. Hier kann der geneigte Kletterer vom einen auf das andere Horn springen und so ein weiteres ikonisches Norwegenfoto ergattern.
Wir packen den Rucksack um uns das mal anzuschauen, es geht direkt los mit einer Warntafel dass jetzt alpines Gelände folgt und tatsächlich folgt direkt ein kettengesicherter Granitsteig. Ute hatte davon gestern genug und schaut sich lieber den Ort an. Ich flitze allein weiter. Nach einer halben Stunde bietet sich eine tolle Aussicht:
und kurz drauf stehe ich vor der Ziege.
Von den anwesenden Kletterern will mich keiner mit rauf nehmen, also steht das nächste Projekt fest: Noch mindestens 2 Verrückte und einen Fotografen finden und den Sprung durchziehen. Am besten mit Nordlicht im Hintergrund👍🏻 Freiwillige vor!
Wir genehmigen uns in Svolvær noch einen Kuchen, kaufen ein und fahren weiter. Das Ziel ist Ramberg, wo Ute einen Campingplatz ausgesucht hat. Die Strecke ist eine Landschaftsroute, ensprechend gibt es hinter jeder Ecke wieder einen Wahnsinnsausblick, nur meistens keine Haltemöglichkeit.
Mir wird es schon leicht zu viel, so viele Eindrücke in so kurzer Zeit lassen abstumpfen.
Kurz vor dem Ziel passieren wir einen Campingplatz der mit seinem Surferflair sehr lecker aussieht, jedoch auf Ute etwas karg wirkt. Wir fahren erstmal weiter. Am Zielplatz begrüsst uns ein Schild: Alles ausgebucht. Die Rezeption bestätigt das, und verweist auf den Platz den wir soeben passiert hatten, da wäre vor 10 Minuten noch was frei gewesen. Wir fahren hin. Der Platz entpuppt sich als Glücksgriff. Wir stehen vor astreinem Berg- und Strandpanorama.
Da es schon wieder viel zu hell für die Uhrzeit ist, kommt ganz schnell der Fisch auf den Safari Chef. Wieder mal kann der Grill überzeugen:
Lachs, auf der Haut gebraten, Schmorgemüse, Salzkartoffeln und Kräuterdip. Köstlich. Dazu Weisswein, Sonne, Panorama, was will man mehr?