Brecon Beacons
So heißt eine Bergkette hier in Südwales, benannt nach den Leuchtfeuern die auf den Gipfeln in alter Zeit zur Warnung vor Angreifern genutzt wurden.
Der Rother hat hier eine Wanderung und die hat – soviel gibt der GPS-Track her – „Horseshoe“ im Namen und ausserdem 945 Höhenmeter, könnte also was sein. Mit Hufeisentouren haben wir bisher nur gute Erfahrungen. Der Nachbar daheim kopiert uns freundlicherweise die Seite aus dem Rother, so dass wir etwas mehr Details haben. Die Tour ist sehr beliebt, dort einsam zu sein muss man nicht befürchten. Der kostenfreie Parkplatz sei außerdem schnell voll, früh aufstehen lohnt sich.
Dank Dieselgenerator, Nachbarn im PKW die ihre Alarmanlage nicht im Griff haben und einem Viehgitter auf der nahen Straße sind wir um 8:30 geparkt und mit geschnürten Wanderschuhen am Start.

Erstes Zeichen dass hier mit mehr Verkehr zu rechnen ist: Der Weg ist gepflastert. Ob die hier auch nepalesische Sherpas eingeflogen haben?
Zum Glück hat der Wind in der Nacht alles abgetrocknet und es ist nicht rutschig. Ute hatte da Befürchtungen und Sheep‘s Head Dejavu‘s zu nassen felsigen Wegen.
Rundrum ist alles grün, man könnte fast vergessen dass man nicht mehr auf der grünen Insel ist. Nach einer schafsicheren Tür kommt der erste Gipfel von vieren in Sicht, das Auf und Ab kann beginnen.

Wie immer bei Hufeisentouren geht es mit „Auf“ los. Da wir noch frisch und mehr oder weniger ausgeruht sind sind wir im Rekordtempo unterwegs.

Der erste Teil der Gipfelkette ist zu sehen und eindrucksvoll. Erst der rechte, dann der linke ist der Plan.

Der erste Peak ist der Corn Du, 873m hoch und problemlos erreicht.

Einmal kurz runter, dann geht‘s wieder nach Oben. Der höchste der 4 Beacons ist der Pen Y Fan (886m).

Von hier sieht man die nächsten zwei Gipfel: Crybin und Fan Y Big. Es geht, wer hätte es geahnt wieder erstmal Ab.

Dieses Ab ist das steilste der Tour, aber ziemlich treppenmässig ausgebaut.


Ein weiteres Ab und Auf, dann sind die 4 Beacons bestiegen.

Der Fan Y Big hat mal wieder eine Mini Trolltunga. Ute ist nur äußert schwer zu motivieren für das Gipfelbild da drauf zu gehen. Könnte ja abbrechen.

Der Vorsprung bricht nicht, und wir können den Rücken des letzten absteigen um dann an den Flanken der anderen drei entlang den Rückweg anzutreten. Dabei fällt eine abweisend aussehende Mauer auf. Sieht irgendwie nach Game of Thrones oder dem schwarzen Ritter aus, ist aber wohl nur die Staumauer eines leeren Wasserreservoirs.

Wir sind derartig gut in der Zeit dass wir die 4 Gipfel schon hinter uns haben als es endlich Zeit für die Vesper ist. Diesmal gibt‘s ein anständiges Brot für die Tour mit den meisten Höhenmetern.

Nach der Vesper ist es nicht mehr weit bis zum nächsten lokalen Maximum.

Kein weiterer Gipfel sondern ein Sattel. Der zählt nicht, daher gibts auch kein Foto. Bis hierher waren wir zwar nicht alleine, aber es war auch nicht überlaufen.
Für den Abstieg ändert sich das. Ein breiter Weg runter zum National Trust Parkplatz. Gebührenpflichtig aber dafür die leichteste Option für den höchsten Brecon Beacon. Und da laufen natürlich alle hoch und runter. Gerne auch mit dem Hund im Schlepptau.

Am Parkplatz zischen wir eine Limo, wir waren mal wieder viel zu warm angezogen. Aber bei Sturm und Regen in der Nacht zuvor ist man da eben tendenziell vorsichtig unterwegs.

Deutlich unter der vorgegebenen Zeit von 6h sind wir wieder am Bus. Was nun? Es gab da ja auch eine unvollendete Sache vom letzten Jahr. Ein nicht gefundener Cache.
Wir fahren hin und seilen uns an der Felswand ab. Ein bisschen Zweifel ob‘s noch geht, dann ist Ute wieder voll drin.

Kaum am Ziel hat Ute in Rekordzeit die Dose gefunden. Letztes Jahr waren wir wohl blind.

Und ein weitere Abschluss gelingt. Wir bekommen endlich raus wie man einen Platz in dem schönen Restaurant in Blaenavon bekommt. Das geht nur online. Das hätten sie uns bei den zwei Abfuhren zuvor ja mal sagen können.

Mit einem Vorurteil muss aufgeräumt werden. Man kann im UK ganz hervorragend essen. Wirklich schlecht haben wir hier noch nie gespeist. Und hier haben wir in einem völlig unscheinbaren Dörfchen, eine Perle gefunden. Dreierlei walisische Spezialitäten vom Rind und Hühnchen mit Pfeffer auf der walisischen Version von Fächerkartoffeln. 😋

Nach der Erfahrung von gestern verzichten wir diesmal auf‘s Dessert und machen uns bereit für eine letzte Nacht auf dem Bloreng. Mal sehen was heute für eine Show geboten wird.
Es sind 4 Jungs im Auto die quatschend und rauchend ab und an ihren Müll rausschmeissen. Eine große Tüte liegt auf dem Dach. Irgendwann sind sie mit dem Abendprogramm fertig und brausen los. In der ersten Kurve fliegt die Tüte weg. Es sind eine Isomatte und ein Schlafsack drin. Wir stopfen noch den rausgeschmissenen Müll dazu und legen sie zur Abholung bereit.
Dafür gibt es vom Womo nebenan ein „Well Done“.

Bis jetzt warten wir noch auf die Abholung, die Trottel suchen wohl noch.
Zur Nacht kommen noch die Wildpferde vorbei, wo hat man sowas noch?
