Pembroke
Bei der Morgentoilette fällt mir die etwas unorthodoxe Installation auf. Bevor wir abreisen muss ich das unbedingt noch fotografieren.

Wenn man die Urinale schon in den Bodenablauf führt, dann sind die Klosteine eine geniale Idee um den Murks zumindest olfaktorisch zu verstecken. Die Siphone hätte man sich bei dieser Anschlussart wohl sparen können. Dass unangenehme Gerüche aus der nicht vorhandenen Kanalisation entweichen, muss man nicht befürchten.
Passend zum Wetterumschwung frischt der Wind auf. Wir erreichen die Fähre pünktlich, haben diesmal für den richtigen Tag gebucht und die Fähre fährt tatsächlich mit uns an Bord los.
Irland verabschiedet uns mit einem Regenbogen über Rosslare. Wunderschön. Passender könnte der Abschluss für die sehr eindrücklichen und spannenden Tage kaum sein. Wir sind gerührt.

Die See wird durch die steife Briese mit kleinen Schaumkrönchen verziert und die Fahrt wird etwas unruhiger. Das schlägt Ute auf den Magen. Der Muffin zum Frühstück war wohl doch keine gute Wahl.

Die Fährverbindung Rosslare-Pembroke bietet nicht nur die bessere logistische Option, sondern überzeugt auch durch die Einfahrt in den Milford Haven. Ein recht breiter und sehr fraktaler Meeresarm ragt hier in die Landschaft und beschert uns eine ungewöhnlich interessante Anfahrt.





Um 13 Uhr sind wir wieder in England und suchen uns eine Wanderung aus dem Rother raus. Praktischerweise gibt es 20 Minuten von Pembroke entfernt eine. Unpraktischerweise ist der Rother daheim geblieben. Wir haben nur den Track auf dem GPS und keine Idee was uns erwartet.
Der Parkplatz soll 10 Pfund kosten und Übernachten ist verboten. Zum Glück habe ich 200m vorher einen Campingplatz gesehen. Wir fahren hin. Es handelt sich zwar nur um einen große Wiese mit Dixi Klos, aber für 12 Pfund sind wir hier incl. Übernachtung besser bedient und haben eine schützende Hecke die uns den Wind heute Nacht ausbremsen soll. Es sind bis zu 70 km/h angesagt in den Morgenstunden.
Nach einer kleinen Vesper machen wir uns auf die Wanderung. Immer dem GPS nach und gespannt was uns erwartet.

Zuerst mal ein Seerosenteich und dann geht es auch schon an die Küste. Die ist wie gerne in Wales sehr schön geraten.


Nach grüner Küste und Traumstrand wird es schnell wieder klippig.


Uns fallen Pfosten in der Wiese auf, immer im etwa selben Abstand zur Kante. Ganz eindeutig: hier wird geklettert. Wir sehen aber niemanden der gerade aktiv wäre.

Die ersten Regenwolken ziehen auf, und wir ziehen die Regenjacke an, nur um sie nach einem kurzen Schauer wieder auszuziehen.
Das Spektakel liefert dramatisches Licht, nervt aber mehrfach mit dem Jacke an / Jacke aus Spielchen.

Zum Ende der Runde stehen wir wieder am Seerosenteich, diesmal mit einer Schwanfamilie.

Auf die schöne Wanderung gönnen wir uns noch einen Besuch im Pub im die Ecke. Ohne es zu ahnen landen wir am Tisch der Kletterfreunde mit Bildern die der ortsansässige Kletterfotograf im letzten Jahr von den Profi‘s an den Klippen hier geschossen hat. Die Elite der Klippenkletterer gibt sich hier offenbar die Klinke in die Hand.

Der Fotograf zitiert den schönen Satz: „Schiffe sind im Hafen sicher, aber dafür wurden sie nunmal nicht gebaut“. 💯 Wie wahr.. nur wer den sicheren Hafen verlässt, kann was erleben.