Wechsel Wetter

Nach einer Nacht, die noch etwas nachschwankte, haben wir das Gefühl hier langsam eingemeindet zu werden. Der Schäfer der jeden Morgen mit Qiad und Hund an den Strand fährt grüßt. Bisher hatte er immer nur in den Bus gestarrt beim vorbeifahren.

Wir drehen noch eine Runde mit dem Kayak in der Bucht. Die Wellen sind heute erstaunlich hoch, aber Ute stört das lange nicht. Erst kurz vor dem Ende der Bucht heißt es Stopp und volle Fahrt zurück.

Ich würde noch gerne einen Blick auf die Stags werfen und wir versuchen es an der anderen Buchtseite im Windschatten. Da sind die Wellen zahmer und die Stags kommen in Sicht.

Mir erscheinen sie riesig und sehr nah.

Das liegt wohl an der Perspektive und ich habe den Verdacht dass die Expedition gestern dazu auch irgendwie beigetragen hat.

Ich frage Ute ob wir nicht doch nochmal schnell hinpaddeln sollen? Die Antwort kommt nicht ganz so prompt wie erwartet, ich deute das als gutes Zeichen.

Wir machen noch ein Abschiedsbild mit den Stags im Hintergrund, da erscheinen sie schon wieder deutlich kleiner. Und weiter weg.

Da das Wetter heute schlechter werden soll, und der Himmel sich bereits verdunkelt machen wir uns auf den Rückweg. Boot trocknen und einrollen, Bus klarmachen und los geht es.

Wir lassen das Abenteuer von Gestern nochmal Revue passieren. Mir fällt ein Satz aus der Beschreibung der Paddeltour ein: „… BUT your situation causes everything to appear a wee bit more atmospheric than it actually is.

Genau so würde ich das im Nachhinein auch beschreiben. Auch einem zweiten Satz würde ich zustimmen: „A paddle out to and around the Stags is a world-class kayaking experience…“

Nicht dass ich groß Erfahrung im See Kayak hätte, aber das Erlebnis ist definitiv weit vorne.

Unterwegs überlegen wir dass wir die Route über Rosslare testen könnten und stellen fest, das das auf dem Hinweg wesentlich effizienter gewesen wäre, vor allem beim Weg über Wales und unserem Start im Süden Irlands hätte das einige Kilometer und Zeit gespart.

Wir steuern also Rosslare an. Der Tag geht fast komplett für die Fahrerei drauf. Ein kurzer Stopp an einem See zum Mittag dann geht’s direkt weiter bis zum ersten besten Campingplatz vor der Fähre. Duschen und dann gibt‘s Burger vom Grill.

Beim Essen hören wir eine Taube gurren. Ute sagt grad „klingt als sässe die im Bus“, da sehen wir sie oben drauf sitzen.

… die Taube auf dem Dach

Damit sie gar nicht erst auf die Idee kommt das das ein guter Platz für die Nacht wäre, muss das Handtuch als Armverlängerung herhalten bis die Gute sich erhebt.

Ein kleiner Verdauungsspaziergang zum Strand ist noch drin. Nur sitzen ist auch nichts. Bevor wir ans Wasser kommen gibt‘s erstmal die typischen zugewachsenen Wege und alte Gemäuer zu bewundern.

Die Baumtunnel entstehen,weil man hier nur rechts und links frei schneidet.

Privatfriedhof mit Ruine

Am Strand sehen wir noch 2 Badende im Wasser. Ich halte das eher für Bojen. Nach einer halben Stunde frage ich Ute ob sie das immer noch für Badende hält, da die sich so gut wie gar nicht bewegt haben und es nicht wirklich warm ist. Ute will mir gerade zustimmen, da steigen die zwei aus dem Wasser. Also hier gibt es schon ein paar hartgesottene.

Morgen um 8:45 geht‘s rüber nach Wales, da haben wir auch noch was Unvollendetes zurücklassen müssen als wir holterdipolter zur Fähre eilen mussten.

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