Belgische Option
Von den 4 Mitübernachtern sind 2 weg als wir aufstehen. Wir müssen diesmal keine frühe Fähre erwischen und können ausschlafen.
Genauso wie das völlig heruntergekommen weiße Kastenwagen WoMo mit dem Bewohner der sich kaum zeigt. Heute Morgen geht zunächst die Tür einen Spalt auf und eine Katze springt raus. Etwas später erscheint auch der Katzenbesitzer.
Typ Verdächtiger mit Islamistenbart. Aber wer Katzen hält kann, frei nach Gaston ja unmöglich ein schlechter Mensch sein.
Wir brechen kurz nacheinander auf. Für uns geht es auf die gewohnte Strecke durch Belgien in Richtung Heimat.
Nach gut 4 Stunden steht die Mittagspause an, wir steuern die nächste Raststätte an, und überlegen was wir mit dem Resturlaub anstellen wollen. Hier was machen oder in Saarbrücken oder gar die Pfalz?
An der Autobahn stand eine Werbung für Kayak fahren und einen „toll gelegenen Campingplatz“ finden wir auch. In die Pfalz können wir immer, der Beschluss steht, wir müssen nur schnell von der Autobahn. Google empfiehlt eine illegale Ausfahrt direkt von den Raststätte raus. Wir entscheiden im Sinne das Umweltschutzes und nehmen die illegale aber dafür deutlich kürzere Strecke. Win Win sozusagen.
Der Campingplatz fällt direkt an der Rezeption positiv auf. Statt überall in Großbuchstaben zu lesen was man nicht darf hängt hier dieses Schild. Sehr sympathisch.

Die Lage ist wirklich top.

Kletterfelsen in Sichtweite, der Fluss zum paddeln führt direkt am Platz vorbei. Ein Traum.
Wir sondieren erstmal per Bike die Lage. Vom Zeltnachbarn bekomme ich die Topo für die Kletterfelsen und wir checken den Zustieg. Könnte eine Option sein. Das Kayaken schauen wir uns auch an. Alles sehr effizient aufgezogen. Eines der zwei Wehre die zu überwinden sind ist direkt vor dem Campingplatz.

Personal vom Veranstalter ist auch vor Ort. Die Boote werden mit LKW vom Ziel zum Start geschuttelt und per Kran aus dem Wasser gezogen.
Wir überlegen mal ob das was ist für morgen. Es hat gewisses Massentourismusvibes…
Wir suchen erstmal was zum Abendessen. Die französische haute quisine Option ist leider ausgebucht, die zweite Option hat auch keinen Platz mehr, obwohl einiges frei ist draußen.. nebenan aber bekommen wir noch was zu essen.

Haute quisine ist es nicht. Die Enttäuschung liegt schwer im Magen, aber wenigstens gibt es eine Spezialität aus der Gegend. Carbonade de Boef. Sieht aus wie Gulasch in dicker Sauce. Das Fleisch ist sehr zart, die Sauce schmeckt eigenartig süßlich rauchig. Als ich Ute‘s Bier probiere weiß ich was das für ein Geschmack ist. Die Carbonade wird ganz offenschmecklich in Bier gegart.
Auf dem Rückweg zum Bus kommen wir noch an der Hauptzutat für Carbonade vorbei. Hier gibt es auffällig viele Rinder aus Fleischrassen.

Am Bus verkosten wir den mitgebrachten Welsh Whiskey. Der Kassierer hatte schon gesagt dass wir eine gute Wahl getroffen hätten, er kommentierte allerdings den gesamten Einkauf positiv, weshalb wir dem nicht viel beimaßen. Jedoch: wir haben wirklich eine gute Wahl getroffen, der Tropfen schmeckt.

Genau so wie auf dem Etikett atmet man aus nach dem Schluck aus der Pulle 😉