Challenge accepted

Die Nacht im Pinienwald ist zwar verboten (Parkverbot zwischen 1:00 und 6:00 Ihr) aber ruhig. In der Vorsaison stört sich hier niemand an einem einzelnen Camper😁

Wir schlafen ungestört aus und dann bekommt Ute Zeit zum „fertigmachen“. Ich setze mich derweil an einen Picknicktisch und lese etwas. Wenn ich im Bus sitzen bleiben vermittelt das offenbar Zeitdruck😬

So können wir um 11 völlig entspannt in den Tag starten. Ich glaube das war schon der Grundstein für die heutige Challenge.

Wir fahren über eine mit Schlaglöchern gespickte Piste durch den Kiefernwald nach Norden. Unser Ziel: ein Campingplatz in Soulac-sur-mer der schon offen hat.

Besonderes Feature: direkt am Strand.

Leider etwas zu direkt. Vor zwei Wochen gab es eine Sturmflut die zu etwa 15m Küstenerosion führte erklärt man uns. Da wo vorher der Strandzugang war ist jetzt eine Abbruchkante.

Egal. Eine Dusche als Trumpf muss ausreichen. Wir checken ein und frühstücken erstmal gemütlich im Café am Platz, dann starten wir auf eine Strandwanderung Richtung Ortsmitte.

Einige Bunker am Strand zeugen von der näheren Vergangenheit, als die Deutschen sich auf diesen Landzipfel zurückzogen und schließlich geschlagen wurden. Teilweise werden die Bunker schon vom Meer beansprucht. Die Küstenerosion ist hier schon länger ein Thema.

Die Sonne scheint und wir ziehen die Schuhe aus. Barfuß am Strand ist einfach schön. Ute nähert sich dem Wasser und schwupps erwischt sie eine Welle. Ist doch noch recht frisch…

In Soulac angekommen bummeln wir durch die Stadt. Nur vereinzelt sind Geschäfte offen. Andere sind mit kreativen Bauzäunen verrammelt.

Eines der offenen ist ein Strandmodenladen. Da war ja noch eine Bikinichallenge offen scherze ich…

Ute findet einen schönen Bikini, aber wir gehen erstmal weiter. Nach 20m bringt Sie das Thema nochmal auf den Tisch. Ich bin einverstanden. Der Deal ist: ich zahle den Bikini wenn Ute damit, und nur damit bis zum Hals im Meer badet.

Auf dem Rückweg wird der Bikini probiert, sitzt, passt, sieht gut aus und Ute schlägt ein. Deal!

Zurück am Bus ist es schon vorbei mit dem Sonnenschein. Trotzdem will Ute mit dem Bikini baden gehen. Wenn sie sich was in den Kopf gesetzt hat, dann wird nicht gekniffen.

Wir packen die Badetasche und ab geht‘s an den Strand. Klamotten aus und ab Richtung Wasser…

Der Weg bis zum Wasser ist recht lang. Viel Zeit es sich nochmal anders zu überlegen, aber Deal ist Deal. Und Ute‘s Vorsatz lautet: einfach reingehen. Genau so funktioniert das.

Der erste Kontakt ist geschafft, langsam werden die Wellen höher.

Vor den höheren Wellen besteht ordentlicher Respekt, also lieber einmal abtauchen als weiter reingehen.

Bedingung erfüllt 👍🏻 und nix wie raus. 11 Grad sind nicht besonders angenehm auf Dauer.

Auf dem Weg aus dem Wasser kommt was immer kommt, wenn man seine Komfortzone erweitert hat: Ein breites Grinsen und die eigentliche Belohnung. Wer so strahlt kann einen Kartoffelsack tragen und sieh darin umwerfend aus. Der Bikini ist nur ein Bikini, aber die gewachsene Komfortzone ist ein ganz besonderes Geschenk. Die Realisation folgt umgehend, wir drehen um, und gehen nochmal rein. Ohne Angst vor der Kälte kann man nun die Wellen genießen und sich vergewissern dass das nun komfortabel ist. So komfortabel dass die mitgebrachten Klamotten in der Tasche bleiben und wir nass und in Badesachen zurück zum Bus gehen. Kälte ist relativ. Im Vergleich zum Wasser ist die Luft trotz Wind wärmer, und so können wir ganz entspannt zurück gehen. Das wird nach der warmen Dusche am Campingplatz dann wieder andersrum deutlich. Kaum ist das warme Wasser aus, frösteln wir gleich wieder.

Frisch geduscht und mit gewaschenen Haaren kochen wir uns Spaghetti. Pastis diesmal als Aperitiv und einen leckeren Rosé dazu, das schmeckt mit dem kleinen Abenteuer davor besonders gut 😋

Ein kleiner Abendspaziergang zur Abbruchkante zeigt unser Ziel für morgen. Wir planen eine Radtour zur Spitze des Zipfels des Medoc.

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