Fast geklettert

Skye gefällt uns ziemlich gut. Weniger Zäune und Verbote und immer mal ein Plätzchen wo man stehen könnte. Man fühlt sich willkommen. Dazu die traumhafte Küste und eine Briese die die Midges wegweht. Mehr als 10 km/h mögen die Mistviecher nicht.

Wir beschließen noch etwas hierzubleiben und uns umzuschauen. Vielleicht finden wir auch noch einen Spot zum Klettern.

Im Sportladen in Edinburgh bekamen wir den Tipp auf UKClimbing.com nach Klettergebieten zu suchen. Wir finden an der Nordseite von Skye einige Gebiete. Es sind Routen beschrieben mit Namen und Schwierigkeit, eine Koordinate zum Gebiet gibt es auch. Fotos oder Routenbeschreibungen gibt es leider nicht. Wir fahren das erste Gebiet mal an, es liegt an der Küste, nur 15 Minuten entfernt.

Wir parken in der Nähe und ich stelle meine nassen Bergstiefel unter den Wagen um sie im Wind zu trocknen. Dann stellen wir fest dass der Google Parkplatz nicht so optimal ist und setzen nochmal um. Ein kurzer Spaziergang an der Küste lang bringt uns an eine Abbruchkante, unten Basaltsäulen bis runter zum Meer.

In der Wiese stecken ab und an Metallpfosten. Sonst sind keine Hinweise auf Kletterei erkennbar.

Eine Wand, die so aussieht als könnte man relativ einfach wieder raufkommen, scheint mir geeignet um mal abzuseilen und sich das von unten anzuschauen.

Ich schlage ein Seil an dem Pfosten in der Wiese an und Seile ab. Die Stelle ist spektakulär. Ein Einschnitt in der Küste, offen zum Meer und trocken bei der aktuellen Tide.

Ausgang mit Boot

Zu den anderen 3 Seiten recken sich schwarze Basaltsäulen empor.

Ausgang mit Seil

Ich klettere mit Eigensicherung am Seil wieder rauf. Schöne einfache Route, aber ab und an sind die Griffe nicht fest und man hat einen Basaltklotz in der Hand. Unangenehm aber handhabbar.

Wieder oben versuche ich Ute die Kletterei schmackhaft zu machen und scheitere grandios. Zu viele Unbekannte, und überhaupt falsche Reihenfolge. Erst runter und dann rauf ist furchteinflössend wenn man drüber nachdenkt ob man wieder hoch kommt und kein Boot dabei hat als Plan B.

Wir entdecken noch ein paar Haken in der gegenüberliegenden Wand, aber auch das ändert nichts. Hier wird heute nicht geklettert.

Wir beschließen zum nächsten Spot zu fahren und da mal zu schauen. 20 Minuten nur, die Klettermöglichkeiten hier sind zahlreich. Die Küstenstraße um die Nordspitze von Skye ist der Hammer, richtig schöne Aussichten und einige Stellplätze mit Aussicht auf‘s Meer. Als ich eine Wandererin überhole fällt mir siedend heiß ein, dass meine Schuhe noch am ersten Parkplatz stehen. Mist. 20 Minuten zurück, die alten stinkenden Stiefel wollte keiner haben, also nehmen wir sie wieder an Bord, und halten an einer Ruine (Auf Skye ohne Eintritt und Touristenströme – sehr attraktiv) an um erstmal was zu essen.

Kirchenruine

Gut gestärkt fahren wir die schöne Straße ein drittes Mal. Sie verliert nichts von ihrem Zauber. Das nächste Klettergebiet benötigt 45 Minuten Zustieg zu Fuß. So weit wollen wir die Rucksäcke nicht schleppen wenn nicht klar ist dass die Bedingungen besser sind. Also steuern wir Option 3 an. Nochmal 15 Minuten. als wir ankommen regnet es. Zum klettern nicht optimal. Und irgendwie sieht das auf dem Satellitenbild aus, als wäre der Fels vorgelagert und von Wasser umgeben. Wir schauen uns das erstmal ohne die Ausrüstung an.

Wanderweg an der Seilküste lang, herrliche Ausblicke. Klasse.

Hinter der nächsten Ecke kommt der Kletterfelsen in Sicht:

Unfassbare Farben

Nur leider kommt man da trockenen Fußes nicht hin und müsste zuvor noch irgendwie die Klippen runterkommen.

Das Klettern heute schreiben wir ab und machen stattdessen eine Küstenwanderung daraus.

Skye Sphinx
Regenbogen 🌈
Quiraing im Hintergrund, da waren wir gestern.

Bei dem Wetter heute der absolute Knaller. Schottland macht Punkte gut. Wir fahren weiter nach Staffin und füllen die Vorräte auf. Dann suchen wir ein Plätzchen für die Nacht. Dabei kommen wir am Kilt Rock vorbei. Parkplatz mit vielen Touristen, da muss es was zu sehen geben. Und richtig:

Man sieht hier den Basalt auf dem Sandstein aufliegen, davor ein Wasserfall. Da jetzt abseilen … 😍 das wär‘s.

Am Strand von Staffin finden wir unser Plätzchen für die Nacht.

Zur Begrüßung gibt’s einen Regenbogen. Dafür nehmen wir den Regenguss vorher doch gernenin Kauf.

Eine Infotafel verrät: Am Strand wurden Dinosaurier Fusspuren gefunden, ich versuche welche zu entdecken und laufe den felsigen Strandbereich ab.

Große Füße hatte der gute…

Als der Wind etwas nachlässt ist die Luft wieder voll mit Midges. Spiegelei wird wieder drinnen gebraten.

So werden wir schnell reif für‘s Bettchen, der Sekt kurz vorher mag auch involviert gewesen sein 😆

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