Good bye Edinburgh

Die Nacht durch regnet es weiter, auch morgens tröpfelt es munter auf das Dach. Wir drehen uns nochmal um in der Hoffnung später trocken zusammenpacken zu können.

Um 11 sehen wir ein dass der Plan nicht aufgeht, bis 12 müssen wir vom Platz sein. Also nochmal schnell die Dusche nutzen und im Niesel das nasse Dachzelt einpacken. Alles ist etwas klamm, aber es hilft nichts. Wir müssen los.

Wir stoppen noch am Tesco und Bunkern mehr von dem Cranberry Blueberry Käse, dann starten wir in Richtung Highlands. Heimat der berüchtigten Midges. Kleine, harmlos wirkende Fliegen, die allerdings beißen und zu Millionen auftreten.

Das Beste Mittel dagegen, so heißt es sei „Smidge“ und überall in Schottland erhältlich. Entsprechend haben wir gestern versucht das Mittel zu besorgen. In zwei Drogerien und Apotheken war es nicht zu bekommen. Die Auskunft war nur: das führen wir nicht, aber wir haben was für die Tropen. Nun ja, tropisch ist es hier grad nicht.

Beim Outdoorladen allerdings wurden wir dann fündig und sind nun gerüstet uns gegen die Vampire der Highlands verteidigen zu können.

Neben der Wettervorhersage gibt es hier auch eine Midge Vorhersage. Unser Ziel für heute im Loch Lomond Nationalpark ist mit Stufe 1 von 5 aktuell völlig harmlos. Wir sind mutig und steigen in kurzen Hosen aus. Nichts passiert. Dann mal los. Rother Wanderung Nr. 8 auf den Ben A‘an. Zwei Stunden sind angesetzt, und die Aussicht soll eine der schönsten in Schottland sein. Eine gute Wahl um nach der Festivalphase langsam wieder an‘s Wandern zu kommen.

Erstmal müssen wir aber mal ein Parkticket kaufen. Alles Land in Schottland gehört jemandem. Hier ist es ein schottischer Minister, der offenbar knapp bei Kasse ist, oder eben einfach nur ein sprichwörtlicher Schotte. Eine Stunde auf dem Ben A’an Wanderparkplatz kostet 2£, Auf den Berg und zurück ist in einer Stunde nicht machbar, zum Glück gibt es ein Tagesticket für 5£ 🥳

Dafür informiert man uns per Tafel dann aber auch über alles Wissenswerte.

Anleitung für Leute die noch nie aus der Stadt raus kamen und sich dennoch hierher verlaufen haben…

Zuerst mal gibt es Himbeeren satt, und wir stärken uns für den Aufstieg durch zunächst sanft ansteigende Erika. Der Weg sieht verdächtig nach der Arbeit nepalesischer Sherpa aus. Breit und wo immer nötig mit Stufen ausgestattet. So kommt man komfortabel voran, ist nur leider keinesfalls alleine. Am Parkplatz gibt es auch Tickets für Busse: 14£ ab 7 Sitze. Von denen kamen uns bei der Anfahrt einige auf dem recht schmalen Strässchen entgegen.

Der Blick zurück fällt auf ansehnliche Landsitze. Vermutlich von gewissen schottischen Ministern.

Die letzte Etappe wird nochmal etwas steiler, aber dann sind wir oben. Zwischen all den Erika und Heidelbeeren ist irgendwo ein Cache versteckt.

Suchbild

Die Aussicht kann sich sehen lassen, es fehlt eigentlich nur etwas Sonne und Einsamkeit.

Planet Schottland

Ein Kind bettelt recht penetrant akustisch um Aufmerksamkeit. Die Eltern sind mit der Kamera und der Aussicht beschäftigt. Als es anfängt Steine den Berg runterzuwerfen werde ich mal kurz laut, ab da hat es die gewünschte Aufmerksamkeit seiner Eltern 😬

Aussicht auf die nächsten Tage. Könnte gut werden 😎

Bergab kommen die neuen Wanderstöcke zum Einsatz. German Engineering, da kann nix schiefgehen. Trust me. I‘m an Engineer 🤣

Auf halber Strecke kommt uns eine größere Gruppe entgegen. Da hat unten wohl wirklich ein Bus 14£ für den Minister übrig gehabt. Von Norwegischen Völkerwanderungen an den Tourihighlights sind wir zum Glück noch deutlich entfernt, trotzdem gut dass wir uns ab morgen auf einsamerem Pfaden tummeln werden.

100m vor dem Parkplatz steht ein Baumstumpf in den man Geldstücke gesteckt hat.

Wir freuen uns. Immerhin eine Möglichkeit die Ausgaben für den Parkplatz zu refinanzieren, denken wir…

Natürlich wurden die Münzen per Hammer eingeschlagen und sitzen bombenfest. Hier liegt kein Geld am Wegesrand. Nicht hier. In Schottland.

Wir fahren noch eine knappe Stunde weiter um dann morgen gleich loszukönnen und gehen zum gemütlichen Teil über.

Geschnetzeltes an Reis und Salat. Ne Kerze für die Atmosphere und etwas Rotwein. Den Rest erledigt: Chilisalz. Camping Universalgewürz par excellence. Sollte irgendwas nicht schmecken, Chilisalz richtet es 😎 Nur bei Wein hilft es nicht, aber da muss man einfach nur weitertrinken bis er schmeckt. Ganz einfach. Beides ist heute nicht nötig, Wein Stimmung und Geschnetzeltes sind einwandfrei. Prost!

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