Massentourismus

Norwegen hat den Ruf dünn besiedelt zu sein und lockt mit Naturerlebnis fernab von Menschenmassen. Dazu gibt es ein paar sehr fotogene Highlights mit den dazugehörigen ikonischen Bildern. Das wiederum lockt Influencer und deren Follower an, die alle unbedingt dieses eine Foto brauchen. Das führt wiederum zu Menschenmassen aus aller Herren Länder die sich zunächst auf die einfacher zu erreichenden Ziele stürzen und im Nachgang zu Wegeoptimierungen um noch mehr Menschen das Erlebnis zu ermöglichen und dann auch daran zu verdienen. Dieses Phänomen erlebten wir 2016 am Preikestølen. Eine Erfahrung die wir beide nicht mochten.

Die Trolltunga ist ein schwerer zu erreichendes Ziel, dass aber in den letzten Jahren durch zusätzliche Parkplätze, Bus-Shuttles und saftige Parkgebühren zugänglicher und lukrativer wurde. Der Geheimtipp das als 2-Tagestour mit Übernachtung zu machen und so abends und morgens die Szene für sich zu haben ist wohl auch kein Geheimtipp mehr. Der Bericht eines Bloggers über gehetztes Treckingstockgeklapper und endlosen Gegenverkehr der Übernachter auf dem Weg, sowie 45 Minuten Warteschlange für das Foto schrecken uns nachhaltig ab.

Das Erlebnis einer Tour tritt dadurch so sehr in den Hintergrund, dass das tolle Foto nur noch fad erscheint. Tausende haben das selbe Bild und eine uniforme Erfahrung gemacht, die eigene Leistung ist durch perfekt ausgeschilderte und ggf gepflasterte Wege um den Betrag der Parkgebühr geschmälert und verblasst. Die Erfahrung zeigt dass man sich mehr an Erlebnisse erinnert bei denen man etwas Neues und dieses selbst gemacht hat.

Getreu dieser Erkenntnis halten wir in Odda nur zum Tanken und bestaunen die zahlreichen Touristen im Wanderoutfit die an jeder Ecke in Grüppchen zusammenstehen. Selbst an der Tanke wird Wanderausrüstung für eine Trolltunga Tour angeboten.

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