Klettern mit Kater

Zum Frühstück werden wir von der Sonne geweckt und lassen den Tag langsam angehen. Die gestrige Tour steckt noch in den Knochen und da ist der Elan wieder irgendwo hochzukraxeln grad nicht so präsent.

Wir testen erstmal das neue Heckzelt, das wir kurz vor Abfahrt noch selbst zusammengenäht haben.

Das sieht doch gar nicht übel aus, und wir haben dann jetzt auch eine Duschkabine oder Sichtschutz für ein dringendes Geschäft 😁

Vom Campingplatzbetreiber haben wir einen Kletterführer zur Ansicht bekommen, der grad frisch neu aufgelegt wurde. Die Wand am Løefjell die wir bereits per Klettersteig erklommen haben ist ausführlich beschrieben und hält viele Anfängerrouten bereit. Wir kaufen den Kletterführer und fahren wieder rauf nach Brokke.

Beim Zustieg zur Wand wollen Utes Muskeln nicht so recht mitspielen, nach einer kleinen Massage geht’s nochmal kurz weiter bis zur Wand, und wir versuchen uns zu orientieren. Viel Hoffnung dass die Muskeln noch für eine Kletterroute gut sind hat Ute nicht, dafür entdeckt sie Schrift an der Wand, während ich versuche die Wand anhand des Übersichtsbildes zu erkennen.

Die Schrift entpuppt sich als Routenname. Das ist ja mal ein vorzüglich ausgebautes Klettergebiet. So lässt sich unsere Route natürlich super leicht finden. Wir haben uns für den Anfang eine 3 namens „Easy Fun“ ausgesucht. Eine 30m hohe Reibungsplatte. So gut wie keine Griffe.

Damit wird Ute nicht so recht warm, wir suchen uns ein paar Meter weiter eine Route mit mehr Griffen aus. Foxi heißt sie und ist mit 3+ bewertet. Das klappt besser, die Schlüsselstelle finde ich allerdings recht haarig für eine 3+.

Das klappt aber besser und wir klettern das Teil zweimal. Ich hab im Toprope mehr Probleme mit der Schlüsselstelle als im Vorstieg und Ute kommt beim 2. Anlauf sogar besser durch. So unterschiedlich zeigt sich Foxi.

Nach dem Erfolgserlebnis wagen wir uns an die „Nähmaschine“ nebenan. 5. Grad, sieht aber machbar aus und zeigt sich auch so. Vom Stand aus sieht es so aus als könnte man noch eine 2. Seillänge anhängen und ich schlage vor, dass Ute nachsteigt und wir mal schauen ob wir noch weiter hochkommen. Ute fragt, wie der Stand ist und ich sage top. Immerhin eben und Platz für 2 Paar Füsse.

Top Stand, oder?

Als Ute oben ankommt (1. Route im 5. Grad übrigens!!) sieht sie die Sache mit dem Stand ganz anders. Die 2. Seillänge wird abgesagt. Wir probieren stattdessen mal was neues und ich lasse Ute vom Stand aus ab. Das funktioniert butterweich und sorgt für ein tolles Erfolgserlebnis im 5. Grad. Darauf gönnen wir uns ein Knoppers und ein Radler, wir wollen nämlich heute noch weiter zum nächsten Fjord um da mal einen Tag auszuspannen und den Muskelkater zu streicheln.

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