Straumebolten
Nach der Tour gestern hatte Ute für heute an einen eher gemütlichen Tag mit einer kleinen Tour gedacht. Als der Wecker um 8 klingelt, sieht es draußen kalt und ungemütlich aus. Wir drehen uns nochmal um und schlafen weiter bis um 10.
Es sieht immer noch kalt und ungemütlich aus, aber wir frühstücken jetzt trotzdem. Wir bleiben aber im gemütlichen Bus.
Gegen Mittag kommt mal kurz die Sonne raus und wir machen uns auf den Weg. Das Ziel ist der Straumebolten, den wir aber nicht über den Klettersteig ansteuern sondern über den Abstiegsweg des Klettersteigs, quasi hintenrum.
Vor 5 Jahren sind wir in die Richtung schonmal aufgestiegen, den Einstieg zu dem schönen Weg finden wir allerdings nicht und nehmen stattdessen eine neu gebaute Trasse links vom Fluss. Zu verlockend ist der einfachere Weg.
Wir kommen schnell voran und naschen von den Waldhimbeeren die hier reichlich am Wegesrand wachsen. Die Büsche sind voll mit Beeren jedes Reifegrades. Der neue Weg führt in Richtung des Sattels zwischen den beiden Felsmassiven herauf und irgendwann soll es dann mal links abgehen in Richtung Gipfel.
Den Abzweig verpassen wir. Das wird klar als wir auf die richtige Straße treffen. Also wieder zurück. Da wir keine Höhenmeter verschenken wollen, schlagen wir uns nach rechts auf der Höhenlinie in den Hang und hoffen so auf den eigentlichen Weg zu kommen. Wir landen in einer sehr botanischen Blockhalde. Nicht gerade Ute‘s Lieblingsterrain.
Nach Rücksprache mit Thomas, der den Weg aufgezeichnet hatte wird klar: mit der einfachen Tour wird das heute nichts. Der richtige Weg geht auch durch die Blockhalde.
Hilft alles nichts, wir suchen den Weg und finden ihn 50m weiter durch die Blockhalde auch. Mit einem erkennbaren Pfad geht es deutlich leichter, aber immer noch steil bergauf. Zu wissen dass man richtig ist, schafft genug Zuversicht dass wir weitergehen. Die vom gestrigen Steig strapazierten Waden beschweren sich zwar, bekommen nun aber das offenbar fehlende Training.
200m vor dem Hauptziel hat jemand einen Cache auf einem riesigen Felsblock deponiert, der wird natürlich besucht.

Ute hatte sich auf ein schönes Päuschen gefreut, aber viel zu schnell ist der Cache erledigt und es geht nochmal bergauf. Nach weiteren 200m sind wir am Ziel. Oben auf dem Berg öffnet sich der Panoramablick ins Setesdal.

Pünktlich zum Gipfel kommt auch die Sonne raus und so kann ich den kurzen Klettersteig zum kleinen Bruder des Kjeragbolten in der Sonne genießen.

Auch hier hat sich ein Felsblock in einer Spalte verkeilt, nicht ganz so ikonisch wie am Kjerag aber doch auch spannend. Bei der Erschließung des Klettersteigs wurde er entdeckt und kurzerhand mit einem Stahlseil und Mini Klettersteig begehbar gemacht. Der große Vorteil: Man muss hier fürs das Foto nicht Schlange stehen und bekommt noch eine kleine Seilbrücke extra:

Wir stärken uns mit einem kleinen Picknick mit Aussicht, danach will Ute sich den Abstieg zum Stein nochmal genauer ansehen.

Aus der Nähe sieht das nicht besser aus, und so sparen wir die Kräfte lieber für den Rückweg auf.


Der wartet durchaus mit spannenden Stellen auf und hält zur Belohnung Blaubeeren bereit.

So langsam wird es Essenszeit und wir erinnern uns an den Pilz den wir beim Aufstieg fanden. Sah aus wie ein Steinpilz und kam in den Rucksack. Die Aussicht auf ein mit Steinpilz angereichertes Gulasch aus der Dose und einer Flasche Rotwein dazu beschleunigt den Schritt bergab.
Beim Blick zurück stellt Ute fest: Hätte ich gewusst das wir da raufgehen, ich hätte Dir den Vogel gezeigt und mich vor den Bus in die Sonne gesetzt.

Da kann man nur sagen: Gut dass das im Vorfeld nicht so deutlich erwähnt wurde 😂. Ich mein dass der Rückweg vom Klettersteig genauso hoch führt wie der Klettersteig war ja klar, das muss man ja nicht nochmal gesondert erwähnen🙄